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Auto-Industrie: Toyota-Chef entschuldigt sich für Rückruf

Wegen klemmender Gaspedale hat der Autobauer allein in Europa 1,8 Millionen Wagen zurückgerufen. Der Zulieferer bestreitet, dass die Pedale defekt sind.

Toyota-Präsident Akio Toyoda hat sich bei den Kunden seines Unternehmens für den Rückruf von Millionen fehlerhafter Autos weltweit entschuldigt. Toyoda sagte, es tue ihm sehr Leid, dass die Kunden beunruhigt wurden, berichtete der japanische Fernsehsender NHK. Toyota wolle jetzt alle Fakten ermitteln und sie den Kunden erklären, um ihnen so schnell wie möglich die Angst zu nehmen, sagte der Präsident des weltgrößten Automobilherstellers.

Am Freitag hatte die Rückrufwelle wegen Problemen mit klemmenden Gaspedalen Europa erreicht: Der japanische Autobauer muss auch dort bis zu 1,8 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten holen. Betroffen sind unterschiedliche Baujahre der Modelle AYGO, iQ, Yaris, Auris, Corolla, Verso, Avensis und RAV4. In Europa sei bislang nur eine begrenzte Anzahl von Fällen bekannt, bei denen das Problem aufgetreten ist. Einen Unfall, der dadurch verursacht worden wäre, habe es nach derzeitigem Kenntnisstand bislang nicht gegeben, teilte das Unternehmen mit.

In Deutschland zumindest scheint die Besorgnis noch nicht so groß. Bei Toyota Deutschland seien noch keine vermehrten Anfragen besorgter Kunden eingegangen, sagte Sprecher Ekkardt Sensendorf. Bei einer Kunden-Hotline, die werktags besetzt ist, sei bis Freitagabend kein signifikanter Anstieg der Anruferzahl verzeichnet worden. Angaben dazu, wie viele Autos hierzulande von der Rückrufaktion betroffen sind, könne das Unternehmen frühestens am Montag machen, sagte Sensendorf.

Die Halter betroffener Fahrzeuge in Deutschland bekommen in den nächsten Tagen einen Brief des Kraftfahrtbundesamtes, in dem sie über den Rückruf informiert und gebeten würden, eine Toyota-Werkstatt aufzusuchen. Dort werde das Gaspedal repariert oder ausgetauscht, hieß es. In der vergangenen Woche hatte Toyota bereits einräumen müssen, dass in 2,3 Millionen amerikanischen Autos Gaspedale in der durchgetretenen Stellung festhängen bleiben können. Daraufhin wurde der Verkauf der betroffenen Modelle in den USA gestoppt.

Ob tatsächlich die Gaspedale die Fehlerquelle sind, ist fraglich. Der Chef des Zulieferers CTS, Vinod Khilnani, wies jegliche Mitschuld an den Problemen zurück. Die Teile seien nach den Vorgaben des japanischen Autoherstellers gefertigt worden. Probleme mit plötzlicher Beschleunigung hat Toyota laut einem Bericht der LA Times bereits seit 1999, damals stellte noch eine andere Firma die Gaspedale her. Laut LA Times ist vielmehr ein elektronischer Fehler Schuld daran, dass die Fahrzeuge in einigen Fällen plötzlich beschleunigten.

Toyota teilte indes mit, gemeinsam mit dem Zulieferer CTS die Form der Pedale überarbeitet zu haben. Die Produktion der neuen Teile laufe auf Hochtouren.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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