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Autoabgase: EU-Kommission droht mit Gesetzen

Wegen zu hoher Schadstoffwerte bei Neuwagen droht die Europäische Kommission den Automobilbauern mit Konsequenzen. Sollten die selbstgesteckten Ziele nicht eingehalten werden, kommen gesetzliche Vorgaben.

Brüssel - Die EU-Kommission will die Automobilbranche notfalls dazu zwingen, die Kohlendioxid-Emissionen von Neuwagen stärker zu verringern. Nach von der Behörde vorgelegten Zahlen ist der CO2-Ausstoß der 2004 in der EU verkauften Pkw zwar weiter gesunken, das angepeilte Emissionsziel sei aber nur durch zusätzliche Anstrengungen zu erreichen, sagte ein Sprecher von Industriekommissar Günter Verheugen. Komme die Industrie den freiwilligen Verpflichtungen nicht nach, müsse die Behörde auch Maßnahmen "rechtlicher Natur" erwägen, damit der CO2-Ausstoß weiter sinke. Technisch sei eine stärkere Verringerung der Emissionen möglich.

Freiwillige Grenzwerte nicht eingehalten

Die Autobauer in Europa hatten freiwillig zugesagt, die Kohlendioxid-Emissionen bis 2008 auf 140 Gramm je gefahrenen Kilometer zu drücken. Die Hersteller in Japan und Südkorea wollen diesen Wert bis 2009 erreichen. Nach den Kommissionszahlen lagen die Emissionen bei den im Jahr 2004 verkauften Autos aus europäischer Produktion durchschnittlich noch bei 161 Gramm, bei japanischen Pkw bei 170 Gramm und bei Pkw aus Südkorea bei 168 Gramm. Im Vergleich mit 1995 sanken damit die Emissionen um 13 bis fast 15 Prozent, womit die Hersteller ihre für 2003 und 2004 gesetzten Zwischenziele erreichten.

Dennoch müssen die Autobauer nach Ansicht der Kommission ihre Bemühungen verstärken. Dies werde ausschlaggebend dafür sein, dass die Europäische Union das von ihr selbst gesteckte Ziel von 120 Gramm für Neuwagen bis 2012 noch erreichen könne, betonte Umweltkommissar Stavros Dimas. Pkw sind der Brüsseler Behörde zufolge für mehr als zehn Prozent aller Emissionen des Treibhauses CO2 in der EU verantwortlich. (tso/AFP)

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