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Autobauer: BMW muss 2008 ersten Absatzrückgang seit 15 Jahren hinnehmen

Starker Einbruch bei den Verkaufszahlen zum Jahresende - der erfolgsverwöhnte Autobauer BMW muss 2008 erstmals seit 15 Jahren ein Absatzminus verkraften. Eine Prognose für das Jahr 2009 wagt das Unternehmen nicht.

Im Vergleich zum Rekordjahr 2007 sei die Zahl der verkauften Autos 2008 um 4,3 Prozent auf knapp 1,44 Millionen zurückgegangen, teilte BMW am Freitag in München mit. Dies war der erste Absatzrückgang seit 1993, als die Nachfrage nach dem Abklingen des ersten Booms durch die Wiedervereinigung zurückgegangen war.

BMW bleibt damit zwar die absatzstärkste Marke unter den deutschen Premium-Autobauern, die Konkurrenten Daimler und Audi standen aber im Jahresvergleich besser da. Bei Daimler mit den Marken Mercedes, Smart und Maybach war der Absatz im Vergleich zu 2007 nur um 2,3 Prozent auf 1,256 Millionen Fahrzeuge gesunken. Audi hatte vor allem wegen neuer Modelle wie dem A4 sogar ein Absatzplus von 4,1 Prozent gemeldet und erstmals die Marke von mehr als einer Million verkaufter Autos geknackt.

Das Jahresziel wurde schon im Herbst aufgegeben

Ursprünglich hatte BMW den Vorjahreswert von 1,5 Millionen verkauften Autos übertreffen wollen. Dieses Ziel war jedoch mit der Verschärfung der Finanzkrise und dem Einbruch der Verkaufszahlen im Herbst aufgegeben worden. Auch im Dezember setzte sich die Talfahrt fort. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank der Absatz um 26,4 Prozent auf 112.423 Autos. Bei Rolls-Royce und Mini zeigten die Verkaufszahlen nach oben. Die Kleinwagenmarke steigerte ihren Absatz im Gesamtjahr um 4,3 Prozent auf rund 232.000 Einheiten. Rolls-Royce verkaufte 1212 Autos, was einem Plus von 20 Prozent entsprach. So wurden die Absatzrückgänge bei der Kernmarke BMW zumindest leicht abgefedert. Hier lag die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge 2008 weltweit bei 1,202 Millionen Einheiten. Dies waren 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Besonders die Nachfragekrise auf dem wichtigsten Einzelmarkt, den USA, belastete die Münchner. Hier gab der Absatz trotz Zuwächsen beim Mini um fast zehn Prozent auf 303.000 Einheiten nach. In Deutschland bewegten sich die Verkaufszahlen mit gut 284.000 Zulassungen auf Vorjahresniveau. Beim Blick auf die einzelnen Modelle fallen vor allem der 1er sowie die großen Geländewagen X5 und X6 auf. Sie waren die einzigen Baureihen, die 2008 keinen Absatzrückgang verbuchten. Während beim 3er, 5er, 6er und 7er die Einbußen zwischen 12 und 17 Prozent lagen, kletterte der Absatz der 1er-Baureihe um fast 36 Prozent auf 225.000 Fahrzeuge. X5 und X6 verkauften sich 143.000 Mal, was einem Zuwachs von knapp 19 Prozent entsprach.

Eine Vorhersage für das laufende Jahr wagte BMW wie auch seine Konkurrenten aus Stuttgart und Ingolstadt noch nicht. Bislang haben alle Hersteller von einem schwierigen Jahr 2009 gesprochen und ihre Produktion in den vergangenen Wochen gedrosselt, um volle Lager zu vermeiden. Mit Spannung wird daher nun die traditionelle "North American International Autoshow" (11. bis 25. Januar) in der US- Autostadt Detroit erwartet. Auf der präsentiert die Branche von Sonntag an rund 60 Neuheiten und ihre Vorstellungen, wie es in den kommenden Monaten weitergehen wird. (mfa/dpa)

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