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Hubertus von Grünberg

© dpa

Autobranche: Conti-Aufsichtsratschef gibt Posten ab

Im Machtkampf beim Autozulieferer Continental hat Großaktionär Schaeffler einen wichtigen Erfolg erzielt. Den Chefposten im Aufsichtsrat übernimmt künftig ein Vertreter von Schaeffler. Aufsichtsratschef Hubertus von Grünberg wird seinen Posten in Kürze räumen.

Auf Druck von Großaktionär Schaeffler ist der Aufsichtsratschef des Autozulieferers Continental, Hubertus von Grünberg, von seinem Posten zurückgetreten. Das berichteten Teilnehmer nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrats am Samstag in Hannover. Von Grünberg bleibe aber Mitglied des Aufsichtsrats. Vier Vertreter des Familienunternehmens Schaeffler (Herzogenaurach) ziehen den Angaben zufolge in das Kontrollgremium ein. Neuer Conti-Aufsichtsratschef werde ein Schaeffler-Vertreter.

Die Schaeffler-Gruppe hatte den Rücktritt von Grünbergs als Aufsichtsratschef gefordert. Schaeffler hatte von Grünberg vorgeworfen, dieser sabotiere systematisch gemeinsame Lösungen und verfolge eigene Interessen, das Vertrauen sei zerstört. Falls von Grünberg nicht zurücktrete, behalte sich die Gruppe das Recht vor, alle zehn Sitze der Anteilseigner im Aufsichtsrat neu zu besetzen. Zudem wolle Schaeffler die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung verlangen.

Finanzchef Hippe verlässt Continental

Neben Grünberg gibt auch Conti-Finanzchef Alan Hippe seinen Posten ab. verlässt den Konzern. Das Kontrollgremium entsprach dem Wunsch Hippes, den Vertrag mit dem 42-Jährigen vorzeitig zum 28. Februar aufzuheben. Seine Nachfolge werde in den kommenden Wochen bestellt werden. Medienberichten zufolge wechselt Hippe zum Stahlkonzern ThyssenKrupp. Hippe ist nach Vorstandschef Manfred Wennemer der zweite Top-Manager der Conti, der den Konzern im Zuge der Übernahmeschlacht mit der Schaeffler-Gruppe verlässt.

Gerhard Schröder ist Garant für Einhaltung der Vereinbarungen

An der Krisensitzung des Conti-Aufsichtsrats hatten als Gäste auch die Eigentümerin des Großaktionärs, Maria-Elisabeth Schaeffler, sowie Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder teilgenommen. Beide verließen das Treffen am Mittag. Der Machtkampf, der seit Wochen tobt, spielt sich vor dem Hintergrund eines beispiellosen Einbruchs der Nachfrage im Automobilmarkt ab.

Schröder ist Garant für die Einhaltung der im Sommer 2008 geschlossenen Investorenvereinbarung zwischen Continental und dem Familienunternehmen Schaeffler und hatte sich in den Konflikt eingeschaltet. Bislang war die Schaeffler-Gruppe aus Herzogenaurach, die 49,9 Prozent an dem Hannoveraner Autozulieferer hält, noch nicht im Aufsichtsrat vertreten. (sgo/dpa)

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