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Autoindustrie: Bosch schreibt erstmals seit 1945 Verlust

Auf diese Premiere hätte Bosch sicher gern verzichtet. Das Krisenjahr 2009 beschert dem Autozulieferer ein Minus in Milliardenhöhe. Es ist das erste seit Ende des Zweiten Weltkriegs - und soll vorerst auch das einzige bleiben.

Der weltgrößte Autozulieferer Bosch rechnet nach einem Milliardenverlust im Jahr 2009 in den nächsten Monaten wieder mit einem Aufwärtstrend. Auch 2010 werde ein schwieriges Jahr, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Franz Fehrenbach, am Mittwoch in Stuttgart. Eine Erholung des Geschäftes sei spürbar. "Wir kämpfen 2010 um eine schwarze Null."

Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Stuttgarter wegen der weltweiten Krise in der Autobranche erstmals in der Nachkriegsgeschichte in die roten Zahlen gerutscht. Fehrenbach rechnet nach vorläufigen Zahlen mit einem Vorsteuerverlust zwischen 1,1 Milliarden und 1,5 Milliarden Euro. Beim Umsatz geht der Manager von einem Rückgang im Jahresvergleich um 16 Prozent auf rund 38 Milliarden Euro aus. Vor allem der wichtigste Geschäftsbereich Kraftfahrzeugtechnik musste mit einem Minus um 18 Prozent auf Erlöse von 21,7 Milliarden Euro deutlich Feder lassen. 

80.000 Mitarbeiter auf Kurzarbeit

Die Zahl der Mitarbeiter sank im Konzern um rund 11.000 auf 271.000. Bosch hatte sich wegen der negativen Entwicklung von wesentlichen Aktivitäten im Autoradio- sowie in Nordamerika vom Bremsengeschäft getrennt. Zudem befinden sich derzeit weltweit 80.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, teilte der Manager mit. In Deutschland seien rund 55.000 Mitarbeiter betroffen.

Seit Mitte 2009 verzeichnet der Automobilzulieferer nach Angaben von Fehrenbach jedoch wieder eine anziehende Nachfrage. Dieser Trend werde sich voraussichtlich auch 2010 fortsetzen. Neben dem Wachstum in den asiatischen Schwellenländern China und Indien werde vor allem die Fahrzeugproduktion in Nordamerika wieder deutlich an Dynamik gewinnen, erklärte der Bosch-Chef.

Auch für den Markt in Deutschland erwarten die Stuttgarter eine Erholung. Den weltweiten Aufwärtstrend will Bosch nutzen und den Umsatz in der Kraftfahrzeugtechnik um mindestens zehn Prozent steigern. 2012 soll nach der Prognose von Fehrenbach dann das Erlösniveau von vor der Krise aus dem Jahr 2007 erreicht werden. (sf/dpa)

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