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VW-Karmann-Ghia

© dpa

Autoindustrie: Cabrio-Spezialist Karmann meldet Insolvenz an

Wegbrechende Umsätze, hohe Kosten - der Osnabrücker Autobauer Karmann ist pleite. Die Firma beteuert: Von den 3500 Arbeitsplätzen sollen möglichst viele erhalten bleiben.

Der Automobil- und Karosseriebaufirma Karmann hat einen Insolvenzantrag beim Osnabrücker Amtsgericht gestellt. Grund ist die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts bevorstehender finanzieller Verpflichtungen. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Osnabrück mit.

Nach dessen Angaben ist der Umsatzrückgang höher ausgefallen als erwartet. Dies habe dazu geführt, dass ein bereits mit dem Betriebsrat vereinbarter Interessenausgleich und Sozialplan nicht mehr zu finanzieren sei.

Offenbar keine Anschlussaufträge

Die Karmann-Gruppe steht schon seit Längerem vor erheblichen Problemen. Mit der Ankündigung des Autobauers Audi, ein neues Cabrio wieder im eigenen Werk zu fertigen, suchte Karmann in der Autoindustrie seit 2007 nach größeren Anschlussaufträgen insbesondere für den Produktionsstandort in Deutschland. Dies gelang aber offenbar nicht.

Ab Mitte 2009 sollte deshalb die Produktion im Fahrzeugwerk in Rheine generell gestoppt werden. Zugleich begannen die Verhandlungen über eine Restrukturierung der Unternehmensgruppe und über den Sozialplan für die betroffene Belegschaft.

Insolvenz "in eine gesicherte Zukunft"

Mit dem vom Gericht zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter sollen diese Gespräche nun fortgeführt und der Hersteller "in eine gesicherte Zukunft geführt" werden. "Karmann ist im Kern sanierungsfähig und praktisch frei von Bankkrediten", so das Unternehmen in seiner Mitteilung.

3470 von insgesamt weltweit 7000 Mitarbeitern sind von der Insolvenz betroffen. Von ihren Arbeitsplätzen sollen so viele wie möglich gerettet werden. Karmann ist mit der wichtigste Arbeitgeber seiner Region. (rtr/dpa)

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