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Gewachsen. VW hat das Jahr mit dem bislang stärksten Dezember beendet.

© dpa

Autoindustrie: VW erwartet ein schwieriges Jahr

Die Wolfsburger Konzernmarke verkaufte 2012 rund 5,7 Millionen Autos. China bleibt ein Wachstumsmotor für die Branche.

Berlin - Der Wolfsburger Volkswagen- Konzern hat sich dank guter Geschäfte in den USA, China und Russland 2012 erfolgreich gegen die Krise in der europäischen Autoindustrie gestemmt und mit seiner Kernmarke VW einen Rekordabsatz eingefahren. Doch angesichts der anhaltend schwachen Nachfrage in Südeuropa warnte der Vorstand erneut vor allzu großen Erwartungen an das neue Jahr. „2013 wird ein sehr anspruchsvolles Jahr, das uns mit neuen und schwierigen Herausforderungen begegnen wird“, sagte Konzernvertriebsvorstand Christian Klingler am Freitag.

Der Jahresabschluss verlief für Volkswagen (VW) so gut wie nie zuvor, was die Anleger honorierten. Die Aktie gewann am Freitag 1,6 Prozent. VW lieferte im Dezember 517 900 Fahrzeuge aus, das war ein Plus von 30,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Von Januar bis Dezember verkauften die Niedersachsen 5,74 Millionen VW-Autos, ein Zuwachs von 12,7 Prozent. Besonders stark entwickelten sich die Märkte in Asien und Amerika. „Unser neuer Golf ist hervorragend gestartet und hat die Wettbewerbsposition von Volkswagen deutlich gestärkt“, sagte Klingler. Deutlich wachsen konnte VW in Russland (plus 39,6 Prozent), China (plus 24,8 Prozent) und den USA (plus 35,1 Prozent). In Westeuropa sanken die Verkaufszahlen um 6,9 Prozent, in Deutschland um 1,2 Prozent.

Die Misere am europäischen Automarkt geht auch an den deutschen Oberklasseherstellern Audi, BMW und Mercedes nicht spurlos vorüber. Doch sie können sich derzeit ebenfalls noch auf zahlungskräftige Kundschaft für ihre Limousinen und Geländewagen in den beiden Pkw-Märkten China und USA verlassen. 2012 schafften alle drei Luxushersteller Verkaufsrekorde.

Ein zentraler Wachstumsmotor bleibt der größte Automarkt der Welt: China. Im vergangenen Jahr sind dort 19,3 Millionen Pkw und Nutzfahrzeuge verkauft worden und damit 4,3 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2011, wie der Branchenverband CAAM am Freitag mitteilte. Damals hatte der Markt nach zuvor teilweise zweistelligen Wachstumsraten nur um knapp 2,5 Prozent zugelegt. Für 2013 rechnen die Experten sogar mit weiteren sieben Prozent Wachstum auf insgesamt 20,65 Millionen Fahrzeuge.

Während der Pkw-Absatz schon 2012 um gut sieben Prozent auf 15,5 Millionen Autos zulegte, gingen die Verkäufe von Lastwagen und Bussen um gut fünf Prozent auf 3,8 Millionen zurück. Branchenstudien zufolge könnten in China schon 2015 mehr Autos verkauft werden als in Deutschland, den USA und Japan zusammen. Dieses Jahr dürften wiederum die Pkw den Absatz nach oben treiben.

Hier erwartet die Chinesische Vereinigung der Autohersteller ein Plus von 8,5 Prozent auf 16,8 Millionen Stück. Besonders schnell wächst wie auch in Europa das Segment der Geländewagen (SUV), das 2013 um fast ein Viertel auf knapp 2,5 Millionen Stück zulegen dürfte. rtr/dpa

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