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Autokrise: Belegschaft von Opel muss kürzer treten

Abstriche beim Gehalt - Beteiligung geplant

Rüsselsheim - Die Opel-Beschäftigten müssen sich nach Angaben von Betriebsratschef Klaus Franz auf Einkommensabstriche einstellen. Das monatliche Grundgehalt der etwa 25 000 Mitarbeiter in Deutschland solle zwar gleich bleiben, sagte Franz am Freitag nach einer Betriebsversammlung in Rüsselsheim. Beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld könnte aber künftig gespart werden. Zudem werde derzeit mit dem Management verhandelt, inwiefern die von der IG Metall ausgehandelte Tariferhöhung für das laufende Jahr umgelegt werde. Insgesamt könnte bei den Arbeitnehmern in Deutschland dadurch ein dreistelliger Millionenbetrag gespart werden.

Die Mitarbeiter wollen sich zudem an dem Traditionsunternehmen beteiligen. Ziel sei es, zusammen mit den europäischen Opel-Händlern eine Sperrminorität zu erlangen, um künftig wichtige Unternehmensentscheidungen mit beeinflussen zu können, sagte Franz. Wie hoch die Beteiligung der Belegschaft an einer neuen europäischen Opel-Aktiengesellschaft ausfallen werde, sei jedoch noch offen. Dies hänge auch davon ab, in welchem Maße sich die Händler beteiligen wollen. Für eine Sperrminorität müssen Belegschaft und Händler zusammen mindestens 25 Prozent von Opel kaufen.

Eine künftige Beteiligung der Belegschaft sei an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, sagte Franz. Von zentraler Bedeutung sei es, dass Opel weitgehend von seiner krisengeschüttelten US-Konzernmutter General Motors (GM) getrennt werde. GM dürfe in Zukunft nur noch Minderheitsaktionär von Opel sein. Zudem dürfe es keine Werksschließungen bei einer Neuausrichtung und Sanierung Opels geben. Schließlich müssten sich auch die Regierungen der Länder mit Opel-Standorten an einer Rettung des Autobauers beteiligen. Der Opel-Betriebsrat sei offen für den Einstieg von Investoren jeglicher Art, wenn dies der Rettung des Unternehmens diene, sagte Franz. In der derzeitigen Wirtschaftskrise könne man „sich Investoren nicht aussuchen“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird mit US-Präsident Barack Obama voraussichtlich Anfang April über die Zukunft des Autobauers General Motors und Opel sprechen. Dies machte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Freitag in Berlin deutlich. dpa/AFP

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