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Autokrise: Chrysler-Gläubiger fechten Insolvenz an

Eine Gruppe von Gläubigern will Einspruch gegen die Veräußerung des zahlungsunfähigen US-Autobauers Chrysler einlegen.

Der geplante Verkauf des Unternehmens an die Regierung, den italienischen Hersteller Fiat und die Gewerkschaften entspreche nicht dem Verfahren des Gläubigerschutzes nach "Chapter 11", sagte Gläubiger-Anwalt Tom Lauria am Freitag.

Die Geldgeber wehren sich gegen die Art, wie Chrysler versuche, die Erlöse aus dem Verkauf zu verteilen. Der Konzern habe auch seinen Investoren gegenüber Verpflichtungen, sagte Lauria, der eine Gruppe von 20 Fonds vertritt, denen Chrysler rund eine Milliarde Dollar schuldet.

Chrysler hatte am Donnerstag nach monatelangem Ringen den Insolvenzantrag eingereicht. Verhandlungen mit mehreren Gläubigern über ein neues Sanierungskonzept waren zuvor gescheitert.

Im Management kommt es wegen der Insolvenz zu zahlreichen Veränderungen. Nach Unternehmenschef Robert Nardelli kündigte auch dessen Vize Tom LaSorda seinen Rücktritt an. Der genaue Zeitpunkt stehe aber noch nicht fest, sagte er in einer Telefonkonferenz.

Chrysler-Chef Nardelli will nach dem Abschluss der Insolvenz von Bord gehen - nach eigenen Angaben ohne Abfindung. Chrysler will das Insolvenzverfahren ungewöhnlich schnell in 30 bis 60 Tagen beenden. Der Autobauer werde dann von einem neuen Team geleitet, so Nardelli.

Im Zuge des geplanten Einstiegs des italienischen Fiat-Konzerns bei Chrysler wird spekuliert, Fiat-Chef Sergio Marchionne könnte womöglich selbst zusätzlich die Führung des US-Herstellers übernehmen. Fiat will sich zunächst mit 20 Prozent an Chrysler beteiligen und kann später auf mindestens 35 Prozent aufstocken. (Zeit Online/dpa/Reuters)

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