zum Hauptinhalt
Demant_Reilly

© dpa

Autokrise: Opel-Chef Demant tritt zurück - Reilly folgt

Nach sechs Jahren als Opel-Chef hat Konzernmanager Hans Demant seinen Posten verlassen. Er wird künftig für Produktrechte verantwortlich sein. Ihm folgt GM-Europachef Nick Reilly.

Nick Reilly führt ab sofort auch die deutsche Tochter Opel. Seinen bisherigen Posten als Europachef des Autobauers General Motors (GM) behält er parallel bei. Der Aufsichtsrat des Rüsselsheimer Autoherstellers habe Reilly zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Adam Opel GmbH ernannt, teilte das Unternehmen mit. Sein Vorgänger, Hans Demant, der seit 2004 an der Spitze stand, war kurz zuvor zurückgetreten. Der 59-Jährige bleibt jedoch im Konzern. Demant werde künftig dafür zuständig sein, die Produktrechte der Opel-Mutter GM zu überwachen – etwa im Zusammenhang mit Geschäftsallianzen, Partnerschaften oder Transaktionen. Diese Position wurde neu im GM-Konzern geschaffen.

Reilly hatte am Dienstag während der Autoshow in Detroit bereits indirekt bestätigt, dass er die Führung der deutschen Tochter übernehmen werde. Er wurde in einer  Opel-Mitteilung mit den Worten zitiert: "Hans Demant wird weiterhin direkt mit mir zusammenarbeiten und mich auch im Rahmen seiner zukünftigen Position darin unterstützen, neue Geschäftsfelder und Allianzen zu koordinieren."

Reilly stellte zudem sein neues Management-Team vor. Die Opel-Geschäftsführung besteht demnach künftig aus sieben Mitgliedern. Der Autobauer kämpft seit über einem Jahr ums Überleben. Bis Ende Januar will Reilly ein Sanierungskonzept vorlegen. Das Konzept ist die Grundlage für Verhandlungen über Staatshilfen. GM hat den Bedarf auf 3,3 Milliarden Euro beziffert, rund 2,7 Milliarden sollen nach den Vorstellungen von GM die Regierungen der Länder aufbringen, in denen Opel Standorte hat. In Deutschland hofft Opel auf Hilfe vom Bund sowie von den Ländern Hessen (Standort Rüsselsheim), Nordrhein-Westfalen (Bochum), Rheinland-Pfalz (Kaiserslautern) und Thüringen (Eisenach).

GM hatte angekündigt, im Zuge der Opel-Sanierung in Europa bis zu 9000 Stellen zu streichen, einen Großteil davon in Deutschland. Von der Belegschaft verlangt der Konzern über Lohnverzicht einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Millionen Euro. Die Arbeitnehmer sind prinzipiell zu Zugeständnissen bereit, haben diese aber an einen Forderungskatalog geknüpft.

Wirtschaftlich wird nach Reillys Prognose Opel frühestens 2011 wieder erstarken. Er sei zuversichtlich, dass Opel dann profitabel sein könne. Im laufenden Jahr werde Opel die Krise auf dem westeuropäischen Automarkt nochmals zu spüren bekommen. 2009 verkauften Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall rund 1,2 Millionen Autos nach 1,4 Millionen im Jahr zuvor.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false