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© Koch

Autokrise: Roland Koch weist Zweifel an Magna zurück

Opel und die hessische Landesregierung zeigen sich fest davon überzeugt, dass der Autozulieferer Magna bei dem Autobauer einsteigt. Zugleich warnt Roland Koch vor den Negativ-Berichterstattungen der Medien.

„Es gibt nicht den geringsten Grund anzunehmen, dass es nicht zu einer Einigung kommt“, sagte Koch am Dienstag nach Gesprächen mit dem Opel-Betriebsrat und der Geschäftsführung in Rüsselsheim.

Gleichzeitig warf Koch den Medien vor, mit Berichten über angebliche Opel- Altlasten in Milliardenhöhe die Zukunft des Unternehmens zu gefährden. Themen wie Lizenzgebühren oder Pensionslasten seien den Verhandlungspartnern schon vor dem Zuschlag für Magna bekannt gewesen. „Wir sind ja keine Deppen, die einfach in ein Problem hineinlaufen.“ Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sprach von „interessierten Kreisen“, die gezielt Unwahrheiten verbreiten würden. Franz kritisierte Berichte über angebliche Probleme bei der Opel- Übernahme: „Das Thema Patente ist geklärt. Marktzugänge sind mehr oder weniger geklärt. Das Pensionsthema ist geklärt. Eigenkapital ist geklärt. Zugriff auf Technologien ist geklärt.“ So wussten die Verhandlungspartner laut Koch schon bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zum Magna-Einstieg, dass sich die russische Sberbank eine spätere Übertragung von Opel-Anteilen an den Hersteller Gaz offenhält. Der russische Hersteller übernimmt keine Aktien, stellt aber sein Vertriebsnetz zur Verfügung. Koch machte klar, dass sich Magna die Stimmführerschaft gesichert hat. Magna strebt eine 20-prozentige Beteiligung an Opel an, jeweils 35 Prozent sollen GM und die russische Sberbank halten. Zudem sitzt der russische Hersteller Gaz als industrieller Partner mit im Boot. Zehn Prozent würde die Opel-Belegschaft halten.

Koch bezeichnete das Magna-Konzept als „grundsolide“. Der Anteil von in Europa produzierten Fahrzeugen, die in dem betriebswirtschaftlichen Konzept von Magna stünden, liege bei etwa fünf Prozent. „Das ist nicht mehr als Opel in der Vergangenheit dort an Verkaufsmöglichkeiten gehabt hat“, sagte Koch.

Koch betonte, dass es von Anfang an verabredet gewesen sei, dass Magna sein Eigenkapital von 500 Millionen Euro in mehreren Tranchen über mehrere Jahre einzahlen werde. 100 Millionen würden bei Vertragsschluss fällig und 100 Millionen im kommenden Jahr. Die Abschlusszahlung sei für 2012 festgelegt worden.

Der gegen Magna unterlegene Opel- Bieter Fiat muss sich bei der geplanten Übernahme des US-Herstellers Chrysler derweil gedulden. Das Oberste Gericht der USA, vor das unzufriedene Chrysler- Gläubiger gezogen waren, hatte am Montag das Geschäft auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Fiat kann den Deal platzen lassen, wenn er bis zum 15. Juni nicht rechtlich sicher ist. Fiat-Chef Sergio Marchionne bekannte sich aber zu den Plänen. „Das ist lediglich ein Aufschub“, sagte ein Sprecher des italienischen Autobauers am Dienstag. Marchionne warte die Entwicklung ab, und Fiat sei entschlossen, dafür auch über die gesetzte Frist des 15. Juni hinaus zu gehen. dpa

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