zum Hauptinhalt

Automarkt: Händler liefern sich Rabattschlacht

Durch die Vorzieheffekte Ende letzten Jahres wegen der Erhöhung der Mehrwertsteuer ist der Automarkt in Deutschland schwer unter Druck geraten. Daher locken die Händler mittlerweile mit rekordverdächtigen Rabatten.

Gelsenkirchen - Mit einem durchschnittlichen Nachlass von 18 Prozent hat die Rabattschlacht bei Neuwagen in Deutschland nach den Ergebnissen einer Studie einen Höhepunkt erreicht. Die schwachen Verkaufszahlen der Branche zum Jahresbeginn hätten die Rabattaktionen angeheizt, ist der Studie des von dem Gelsenkirchener Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer geleiteten CAR-Center Automotive Research zu entnehmen. Insgesamt haben die Hersteller den Privatkunden nach einer Hochrechnung des Instituts allein in den ersten beiden Monaten des Jahres Nachlässe von insgesamt 280 Millionen Euro auf die jeweiligen Listenpreise eingeräumt.

In den kommenden Monaten sei wieder mit einem Rückgang der Rabatte zu rechnen, sagte Dudenhöffer. Insgesamt seien 168 Hersteller-Rabattaktionen ausgewertet worden.

Anteil der Privatkunden auf Tiefststand

Der deutsche Automarkt habe im Januar und Februar den Ausfall der vorgezogenen Verkäufe aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel "verdauen" müssen. Mit nur noch 33,9 Prozent im Januar und 35 Prozent im Februar ist der Anteil der Privatkunden an den Neuwagen-Zulassungen nach den Erkenntnissen des Autoexperten auf einen historischen Tiefstand gesunken. Als Reaktion darauf seien die Rabattaktionen noch einmal erweitert worden.

Spitzenreiter bei den Rabattaktionen ist nach der Studie Citroën mit einem Rabatt von - je nach Modell - bis zu 29 Prozent. Es folgen Hyundai, Fiat, Peugeot, Opel, Skoda und Renault. Rabatte von bis zu 17,2 Prozent seien aber auch beim Kauf eines Volkswagens möglich. "Die Rabattaktionen werden für den Kunden immer undurchsichtiger", sagte Dudenhöffer. Statt direkter Preisnachlässe würden etwa so genannte "All-Inclusive-Pakete" angeboten, in denen etwa Fahrzeugfinanzierung, Versicherung, Wartung und Anschlussgarantien bereits enthalten seien. Darüber hinaus lohne es sich jedoch auch weiterhin, beim Händler über zusätzliche Nachlässe zu verhandeln. "Es ist immer ratsam bei verschiedenen Autohäusern Angebote hereinzuholen", sagte Dudenhöffer. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false