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Wirtschaft: Automarkt kommt wieder in Fahrt

Studie: Der Aufschwung motiviert Deutsche zum Autokauf / Vor allem BMW zeigt sich zuversichtlich

Berlin (alf). Der erhoffte Wirtschaftsaufschwung wird im kommenden Jahr „den Knoten im deutschen Automarkt zum Platzen bringen“. Zu dieser Einschätzung kommt jedenfalls der Gelsenkirchener Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer in einer Prognose für 2004. Danach wird weltweit mit mehr als 52 Millionen PkwVerkäufen im kommenden Jahr ein Rekord aufgestellt.

Wie der Verband der Autoindustrie ebenfalls am Montag mitteilte, haben die deutschen Hersteller im November so viele Autos gebaut wie zuletzt vor fünf Jahren. Saisonbereinigt lag die Pkw-Fertigung mit 512000 Einheiten sogar um 13 Prozent über dem Vorjahresmonat. Davon gehen allerdings 364000 Autos in den Export. Die Deutschen zögern nach wie vor mit dem Autokauf, doch immerhin gab es im November ein kleines Plus gegenüber dem Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten wurden hier zu Lande mit drei Millionen Autos 0,6 Prozent weniger zugelassen als im Vorjahreszeitraum.

Autoprofessor Dudenhöffer erwartet in diesem Jahr einen Absatz von 3,24 Millionen Autos in Deutschland (2002: 3,25 Millionen) und 2004 sowie vor allem 2005 ein deutliches Anziehen der Nachfrage. Die Erholung des Marktes erklärt Dudenhöffer mit dem hohen Durchschnittsalter der Autos (7,8 Jahre), woraus sich wiederum ein entsprechender Erneuerungsbedarf ableitet. Weitere Einflussfaktoren für den Aufschwung sei die „beispiellose Produktoffensive“, neue Fahrzeugsegmente wie zum Beispiel kleine Geländewagen, stabile Kraftstoffpreise wegen des schwachen Dollars sowie der „zarte Wirtschaftsaufschwung“.

Ein Vorziehen der Steuerreform wird dagegen laut Dudenhöffer erstmal nicht viel bringen. „Aus der Analyse des Kundenverhaltens wissen wir, dass der Kaufentscheidungs-Prozess beim Privatkäufer bis zu sechs Monaten dauert, so dass eine vor Weihnachten aus dem Politiker-Hut gezauberte vorgezogene Einkommensteuerreform in der wichtigen ersten Jahreshälfte kaum Zusatznachfrage entfalten würde“, schreibt Dudenhöffer.

Von den deutschen Herstellern sei besonders BMW gut aufgestellt. Die Münchner würden auf Grund der klugen Modell-Investitionen „der große Gewinner im Aufschwung“. Im stark wachsenden Segment der Sport-Utility-Vehicles (SUV) ist BMW mit dem X5 und dem neuen X3 vertreten. Vor drei Jahren kauften die Deutschen nicht einmal 100000 SUV, im kommenden Jahr werden es 165000 und 2005 bereits 200000 Fahrzeuge sein.

Auf dem größten Automarkt der Welt, den USA, erwartet Dudenhöffer 2004 einen Absatz von knapp 17 Millionen Autos, das ist etwas unter dem Rekordwert des Jahres 2000. Im vergangenen November wurde der Absatz in den USA mit Rabatten von durchschnittlich 2680 Dollar pro Fahrzeug angeheizt. Mit 4030 Dollar gewährte General Motors die größten Rabatte, gefolgt von Chrysler (3730 Dollar) und Ford (3050 Dollar).

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