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Gute Nachrichten aus Detroit. Autos deutscher Firmen haben Konjunktur. Volkswagen konnte einen neuen Verkaufsrekord verbuchen.

© dpa

Automesse in Detroit: Volkswagen in Bestform

Der Wolfsburger Zwölf-Marken-Konzern verkaufte 2012 erstmals mehr als neun Millionen Autos - und will weiter wachsen.

Alle vorsichtigen Warnungen vor einem „herausfordernden Autojahr 2013“ traten bei Volkswagen am Montag zunächst in den Hintergrund: Beim Blick zurück auf 2012 hatten die Automanager aus Wolfsburg nur Rekorde vor Augen. 9,07 Millionen Fahrzeuge hat der Zwölf- Marken-Hersteller im vergangenen Jahr verkauft – so viele wie noch nie in der Unternehmensgeschichte. Die Zahl gab Volkswagen auf der wichtigsten Automesse Nordamerikas bekannt, die am Montag in Detroit eröffnet wurde.

Bei der Bewertung teilten sich VW- Chef Martin Winterkorn und Vertriebsvorstand Christian Klingler die Aufgabe, Freude und Vorsicht ins Gleichgewicht zu bringen: „VW steckt nicht zurück, wir bleiben auf der Überholspur“, hatte Winterkorn bereits am Sonntag angekündigt. Volkswagen wachse mit den Herausforderungen. Und die könnten 2013 durchaus größer ausfallen: „Die bestehenden Unsicherheiten werden uns auch in 2013 verstärkt begleiten“, fügte Klingler am Montag hinzu. „Der Wettbewerb wird härter.“

In den vergangenen Monaten ist Volkswagen damit noch sehr gut zurecht gekommen. Dank glänzender Geschäfte in den USA, China und Russland hat sich das Unternehmen erfolgreich gegen die Krise in der europäischen Autoindustrie gestemmt und die Konkurrenz hinter sich gelassen. Seinen Abstand zum zweitgrößten Autobauer der Welt, der Opel- Mutter General Motors, konnte Volkswagen gleichzeitig verkürzen. Der US-Konzern verkaufte 2012 drei Prozent mehr (Volkswagen legte weltweit um elf Prozent zu) und kam auf annähernd 9,3 Millionen Fahrzeuge. Mehr schaffte nur Toyota mit weltweit 9,7 Millionen verkauften Autos.

In den USA verzeichnete VW mit einem Plus von 34 Prozent das kräftigste Wachstum und übertraf mit mehr als 596 000 abgesetzten Autos einen alten Rekord aus dem Jahr 1970. Damals hatte noch der Käfer für reißenden Absatz gesorgt. Heute heißen die Verkaufsschlager Jetta und Passat. Für Letzteren wurde eine eigene US-Version aufgelegt. Winterkorn erwartet, dass Volkswagen im laufenden Jahr mehr als 600 000 Fahrzeuge in den USA verkauft.

Wichtigster Einzelmarkt für den Konzern ist allerdings China. Hier legte Volkswagen 2012 um knapp ein Viertel auf 2,81 Millionen verkaufte Autos zu. Auf dem kriselnden europäischen Markt blieb der Absatz mit 3,67 Millionen Autos beinahe konstant. Für einen weiteren Rekord sorgte die im Sommer komplett geschluckte Sportwagen-Tochter Porsche: Weltweit mehr als 141 000 Auslieferungen bedeuteten ein Plus von 18,7 Prozent im Vergleich zu 2011. „Wir sind gut gewappnet, Porsche erfolgreich durch das Jahr 2013 zu führen“, sagte Porsche-Chef Matthias Müller. Auch die Tochtermarke Audi hatte mit 1,46 Millionen Fahrzeugen eine neue Bestmarke aufgestellt. „Das Ziel des Vorstandes, im Jahr 2018 ,mehr als zehn Millionen Fahrzeuge’ zu verkaufen, erscheint wenig ambitioniert“, kommentierte NordLB-Analyst Frank Schwope die VW-Zahlen. „Diese Grenze könnte schon 2014 überschritten werden.“

In den USA erwarten die deutschen Automarken auch im laufenden Jahr weiteres Wachstum: Man rechne damit, „im achten Jahr in Folge in Nordamerika zulegen“ zu können, erklärte der Präsident des Autoverbandes VDA, Matthias Wissmann, am Montag. „Die Faszination Auto ist in den USA wieder quicklebendig.“

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