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Glänzend. 2010 hat BMW 1,46 Millionen Autos und gut 110 000 Motorräder verkauft. Der Umsatz lag bei 60,5 Milliarden Euro, der Überschuss bei 3,2 Milliarden Euro.

© dapd

Automobilbranche: BMW will hoch hinaus

Trotz des Japan-Schocks setzt sich der Autokonzern nach Rekorden im Jahr 2010 noch höhere Ziele. Zur Zeit prüft BMW den Bau weiterer Werke in Schwellenländern wie Russland oder Brasilien.

BMW will im laufenden Jahr aufdrehen und erstmals „deutlich mehr“ als 1,5 Millionen Autos verkaufen. Auch das verheerende Erdbeben in Japan, die Unruhen in Nordafrika und die unsichere Wirtschaftslage in Teilen Europas bremsen den Optimismus der Münchner nicht. Allerdings zeigte sich BMW-Chef Norbert Reithofer am Dienstag bei der Bilanzvorlage in München geschockt von der Situation in Japan. Dort hat BMW im vergangenen Jahr knapp 44.000 Fahrzeuge verkauft. Das Land gehört damit zu den zehn wichtigsten Absatzmärkten des Autoherstellers. „Es fällt außerordentlich schwer, in diesen Tagen zum Alltagsgeschäft überzugehen“, sagte Reithofer. BMW habe einen Krisenstab eingerichtet. „Niemand weiß, wie sich die Lage weiter entwickelt“, sagte Reithofer. Daher beobachte man die Lage auch in nahe gelegenen Ländern wie China, dem drittgrößten BMW-Markt nach Deutschland und den USA.

Mit neuen Modellen wie dem 6er, der zweiten leicht veränderten Generation des 1er sowie dem bereits erhältlichen neuen 5er will Reithofer im laufenden und kommenden Jahr Absatz, Umsatz und Gewinn steigern. 2010 hatte BMW mit 1,46 Millionen verkauften Autos, gut 110 000 Motorrädern, einem Umsatz von 60,5 Milliarden Euro und einem Jahresüberschuss von 3,2 Milliarden Euro Rekorde eingefahren. Diesen Kurs will BMW fortsetzen – vorausgesetzt die Weltwirtschaft trübt sich nicht wieder ein. „2009 war das Jahr der Wirtschaftskrise. 2010 war für uns das Jahr des Aufbruchs“, sagte Reithofer. „2011 betrachten wir als das Jahr der Chancen.“

Im Segment Automobile erwartet BMW eine operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) von mehr als acht Prozent. „Der Absatz soll 2011 im mittleren einstelligen Prozentbereich auf die neue Bestmarke von deutlich über 1,5 Millionen Einheiten steigen“, sagte Reithofer. Bei den Marken BMW, Mini und Rolls-Royce erwartet Reithofer jeweils einen neuen Absatzrekord. Über das Jahr 2012 hinaus sieht BMW gute Chancen, einen „Renditekorridor von acht bis zehn Prozent“ im Segment Automobile zu erreichen, wie Reithofer erklärte.

BMW-Aktionäre sollen nach dem Vorschlag des Vorstands eine Dividende von 1,30 Euro (Vorjahr 30 Cent) je Stammaktie und 1,32 Euro (32 Cent) je Vorzugsaktie erhalten. Auch der BMW-Chef selbst profitierte von den guten Geschäften: Reithofer verdiente 2010 fast 4,3 Millionen Euro – gut 66 Prozent mehr als 2009.

Im wichtigen Absatzmarkt China rechnet BMW im laufenden Jahr mit etwas geringeren Zuwächsen als 2010. Zwar erwartet der Konzern dort auch 2011 noch ein starkes prozentual zweistelliges Wachstum. „Der Markt wird sich abschwächen“, kündigte Vertriebsvorstand Ian Robertson jedoch an. Angesichts des erwarteten Wachstums in Schwellenländern prüft BMW den Bau weiterer Werke – etwa in Brasilien, Russland, Indien, Korea oder der Türkei. (mit rtr)

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