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© GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Automobilindustrie: Das Rennen ist wieder offen

Einer Studie zufolge ist Toyota weltweit Marktführer – aber GM liegt vor VW.

Hamburg - Das turbulente Autojahr 2009 sorgt für eine handfeste Überraschung. In den Zweikampf um die globale Marktführerschaft zwischen dem japanischen Titelverteidiger Toyota und Europameister Volkswagen greift offenbar der in Rekordzeit wiedererstarkte US-Konzern General Motors (GM) ein. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie hervor, die der Autoexperte Stefan Bratzel, Professor an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach, verfasst hat. Er hat dafür die Absatzzahlen der Autokonzerne auf Basis der ersten drei Quartale für das Gesamtjahr hochgerechnet.

Demnach wird GM Ende 2009 nur 65 000 Fahrzeuge weniger verkauft haben als Toyota. „GM liefert ein erstaunliches Rennen, Kopf an Kopf mit Toyota“, sagt Bratzel. Die Amerikaner hätten erheblich von der Hilfe der US-Regierung profitiert und unter dem Strich bilanziell 80 Milliarden Dollar gutgemacht. Der Toyota-Konzern ist der große Verlierer des Kalenderjahres 2009. Der Absatz bricht laut Bratzels Prognose um mehr als 1,3 Millionen Fahrzeuge ein. GM kann das Minus dagegen auf gut 900 000 Stück begrenzen. Den Amerikanern kommt ebenso wie der weltweiten Nummer drei VW das Wachstum in China zugute. Toyota fährt dort mit Abstand hinterher, will aber spätestens 2011 in allen Märkten an die alte Stärke anknüpfen.

Im Oktober kamen von den wichtigsten Automärkten gute Nachrichten. In Asien, Westeuropa und in den USA zog der Pkw-Absatz nach Zahlen des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie und des europäischen Herstellerverbands ACEA an. Insbesondere die asiatischen Pkw-Märkte legten gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Eine Stabilisierung zeichnet sich auch auf dem US-Markt ab, wie der VDA mitteilte. In Deutschland dürften sich im Oktober zum letzten Mal die positiven Folgen der Abwrackprämie bemerkbar gemacht haben. So sprang die Zahl der neu zugelassenen Fahrzeuge erneut um gut 24 Prozent nach oben.

Trotz staatlicher Subventionen und einer Trendwende bei einigen Herstellern wie Fiat schreiben nur drei Autokonzerne nach der Prognose von Stefan Bratzel deutlich schwarze Zahlen. Einsamer Spitzenreiter ist Aufsteiger Hyundai, zu dem die Marke Kia gehört. Die Koreaner erzielen in den ersten neun Monaten des Jahres eine Gewinnmarge von 6,3 Prozent und legen als Einzige überhaupt mit einem Plus von sieben Prozent 2009 beim Absatz zu. Der japanische Hersteller Suzuki, um den VW und Renault buhlen, erreicht dank seiner starker Position etwa in Indien eine Rendite von 2,3 Prozent. Auch VW macht Boden gut: Der Absatz für das Gesamtjahr soll Bratzel zufolge nur um ein Prozent sinken. Die Rendite liegt bei zwei Prozent.HB, mot

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