zum Hauptinhalt

Automobilindustrie: VW kauft die Hälfte von Porsche

Bei der Integration von Porsche in den VW-Konzern schlagen die Wolfsburger ein hohes Tempo an. Der Autoabsatz profitiert von der Abwrackprämie wohl noch bis 2010.

Berlin -  Statt einer ursprünglich geplanten Anfangsbeteiligung von 42 Prozent steigt Volkswagen mit 49,9 Prozent bei Porsche ein. Als Begründung nennt VW die erfolgreichen Gespräche „über die Details der Zusammenführung“. Der Zeitplan bleibe aber unverändert: „Volkswagen wird sich bis Ende 2009 am operativen Geschäft von Porsche beteiligen. Die Verschmelzung von Volkswagen AG und Porsche SE ist weiterhin 2011 geplant.“ Nach einem monatelangen Machtkampf hatten Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Finanzvorstand Holger Härter im August zurücktreten müssen. Porsche wird nun als zehnte Marke, unter anderem neben Audi, Seat und Skoda, in den VW-Konzern integriert. Für die jetzt erworbenen 49,9 Prozent zahlt VW 3,9 Milliarden Euro. Zur Finanzierung wird das Vorzugskapital erhöht, eine dafür nötige Hauptversammlung ist für den 3. Dezember geplant.

Für den weiteren Geschäftsverlauf ist Europas größter Autobauer optimistisch: Man werde bis weit ins kommende Jahr hinein von der Abwrackprämie profitieren, sagte Vertriebschef Detlef Wittig am Dienstag im russischen VW-Werk Grabzewo. VW sitze auf einem Orderbuch von 250 000 Pkw-Bestellungen, was den Absatz bis Mitte 2010 positiv beeinflussen werde. In diesem Jahr rechnet VW nach „sehr guten“ Verkäufen im dritten Quartal mit einem Absatz auf Vorjahresniveau.

Der internationale Automarkt belebt sich nach VW-Einschätzung vor allem im Osten. So werde der russische Markt bis 2018 um 30 Prozent zulegen im Vergleich mit der Höchstmarke des Jahres 2008. Bis zu 150 000 Fahrzeuge pro Jahr kann VW künftig in der Stadt Kaluga im Südwesten von Moskau herstellen. Die 500-Millionen-Euro-Fabrik ist der Pfeiler der VW-Strategie zur Eroberung des russischen Marktes. VW hatte im Herbst 2006 mit dem Bau begonnen, 2007 war die Montage vorgefertigter Bausätze aufgenommen worden. Nun hat die Fabrik einen eigenen Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Tsp

Zur Startseite