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Autoverkauf in den USA: Große Wagen, schwacher Markt

Der Autoverkauf in den USA läuft langsamer als erhofft – die Deutschen kommen am schnellsten voran.

Detroit - Der wichtige US-Automarkt hat den zweiten Monat in Folge an Schwung verloren. Die Verkäufe legten im Juli um magere fünf Prozent verglichen zum Vorjahresmonat zu, wie der Marktforscher Autodata errechnet hat. Eine gute Million Wagen wechselten den Besitzer. Experten hatten mehr erwartet.

Der Grund für das schwache Wachstum lag in der Zurückhaltung der Firmenkunden, die zu Jahresbeginn den Aufschwung auf dem US-Automarkt getragen hatten. Die Verkaufszahlen waren seit Februar durchgängig prozentual zweistellig gestiegen. Dafür griffen jetzt verstärkt Privatkunden zu – und die entschieden sich häufig für vergleichsweise teure deutsche Autos. Die Hersteller aus Deutschland konnten fast dreimal so schnell wachsen wie die Branche und erhöhten damit ihren Marktanteil auf 7,4 Prozent. „Alle deutschen Hersteller haben in den ersten sieben Monaten ihren Pkw-Absatz auf dem hart umkämpften nordamerikanischen Markt gesteigert“, sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Autoindustrie (VDA).

Porsche legte das beste Ergebnis in zwei Jahren hin und setzte mit rund 2700 Autos drei Viertel mehr Fahrzeuge ab. Beliebteste deutsche Marke in den USA war erneut VW mit knapp 23 900 verkauften Autos (plus 16 Prozent). BMW konnte mit seiner Stammmarke im gleichen Maße auf fast 19 100 Autos zulegen. Es folgten Mercedes mit einem Zuwachs von sieben Prozent auf 17 400 Pkw und Audi mit einem Sprung um 22 Prozent auf 7800 Autos. Die Kleinwagen-Töchter Mini und Smart verloren dagegen weiter an Boden. Mit der wirtschaftlichen Erholung greifen viele Amerikaner wieder zu den großen Geländewagen und Pick-up-Trucks. Jeder zweite in den Staaten verkaufte Wagen ist ein solches Fahrzeug. Ihre Verkäufe legten nach den Autodata-Zahlen um fast 18 Prozent zu, während die Pkw fünf Prozent verloren. Die Deutschen profitierten davon mit Modellen wie dem BMW X5, dem Mercedes GL oder dem VW Touareg.

Geländewagen und Pick-up-Trucks sind eigentlich die Domäne von General Motors (GM), Ford und Chrysler. Nicht zuletzt wegen der steigenden Verkäufe dieser Gewinnbringer geht es den US- Konzernen nach dem Krisenjahr 2009, als GM und Chrysler in die Insolvenz rutschten, wieder besser. Im Juli mussten sich die „Big Three“ allerdings mit Verkaufszuwächsen zwischen drei Prozent (Ford) und fünf Prozent (General Motors, Chrysler) begnügen. Die japanischen Hersteller Honda und Toyota büßten sogar zwei bis drei Prozent ein. Die fünf Konzerne stehen für mehr als die Hälfte der Autoverkäufe in den USA. Allein Marktführer GM setzte im Juli mit 199 700 Wagen mehr Autos ab als alle deutschen Hersteller zusammen. dpa

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