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Wirtschaft: Aventis ohne Euphorie (Kommentar)

Es war kein fulminanter Start einer neuen Aktie. Freilich war das eher verhaltene Börsenumfeld dazu am Montag auch nicht angetan.

Es war kein fulminanter Start einer neuen Aktie. Freilich war das eher verhaltene Börsenumfeld dazu am Montag auch nicht angetan. Mit leichten Kursverlusten musste sich die Aktie des neuen Life-Science-Konzerns Aventis gestern abfinden. Das ist keine Überraschung: Die Fusion von Hoechst und Rhône-Poulenc ist bekannt, Börsianer und Anleger wissen seit über einem Jahr von dem Vorhaben. Einen Neuigkeitsbonus kann es also nicht geben. Zum anderen haben sich die Kurse der Hoechst- und Rhône-Poulenc-Papiere im letzten halben Jahr durchaus positiv entwickelt; einige Anleger haben deshalb am Montag Gewinne realisiert. Zahlen von Aventis liegen noch nicht auf dem Tisch. Was Aventis wirklich auf die Beine stellt, wie hoch die Gewinne sind, was die neuen Präparate abwerfen - all das muss sich erst noch zeigen. Der erste Aventis-Chef Jürgen Dormann mag viel Gelassenheit und Zuversicht an den Tag legen: Messen lassen kann er sich erst an den ersten Zahlen. Daran wird sich auch das Interesse der Anleger orientieren. Zugleich ist der Markt so schnell, dass das Konzept von Aventis schon längst nicht mehr als ideal gilt: Novartis gliedert gerade das Agrargeschäft wieder aus und legt es mit Zeneca zusammen. Und rund herum dreht sich das Fusionskarussell weiter. Auch wegen dieser Entwicklungen schaut nicht jeder Anleger gebannt auf Aventis. Im übrigen: Euphorie ist bekanntlich nicht gerade ausgebrochen als Dormann und Jean-René Fourtou, sein Kollege von Rhône Poulenc und heutiger Stellvertreter bei Aventis, das Fusionsvorhaben vor gut einem Jahr festzurrten.

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