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Wirtschaft: Aventis warnt vor starkem Stellenabbau bei Kauf durch Sanofi

Pharmakonzern stellt seine Abwehrstrategie vor

Berlin (hop). Aventis verstärkt seine Maßnahmen gegen das feindliche Übernahmeangebot des französischen Konkurrenten SanofiSynthélabo. Konzernchef Igor Landau sagte am Freitag in Straßburg: „Wir glauben fest daran, dass das Angebot nicht im besten Interesse der Aventis-Aktionäre und -Mitarbeiter ist.“ Zuvor hatte die französische Finanzmarktaufsicht die Abwehrstrategie des Pharmaunternehmens genehmigt. Spekulationen, Novartis könnte Aventis unterstützen, wollte Landau nicht kommentieren.

Landau warf Sanofi vor, Aventis deutlich unterzubewerten. Außerdem würden im Tausch „für geringe strategische Vorteile“ im Fall einer Übernahme Stellen vor allem in Frankreich und Deutschland abgebaut werden müssen. Landau rief die Aktionäre auf, das Sanofi-Angebot nicht anzunehmen, und stellte höheres Wachstum in Aussicht.

Der wesentlich kleinere Konkurrent Sanofi hatte Ende Januar ein feindliches Übernahmeangebot für Aventis abgegeben. Aventis-Aktionäre sollen ihre Anteile dabei vor allem in Sanofi-Aktien umtauschen. Außerdem wurde ein kleiner Barausgleich in Aussicht gestellt. Das Angebot ist zurzeit etwa 46 Milliarden Euro wert. Von dem verstärkten Kampf profitierten am Freitag zunächst die Aktien beider Unternehmen. Erst mit dem schwächeren Gesamtmarkt mussten sie am Nachmittag ihre Gewinne abgeben.

Aventis rechnet in der jetzt veröffentlichten Abwehrstrategie vor, dass das Angebot Sanofis mehr als 30 Prozent unter dem Preis liege, der bei vergleichbaren Übernahmen in der Pharmabranche bezahlt wurde. Dabei sei auch das erwartete beschleunigte Wachstum von Aventis in den kommenden Jahren nicht berücksichtigt. Der Konzern schreibt außerdem, es gebe bei der Sanofi-Aktie ein erhebliches Risiko für einen Kurseinbruch, weil 2006 und 2007 Patente für umsatzstarke Medikamente ausliefen.

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