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Wirtschaft: Babcock-Aufsichtsrat Friedel Neuber tritt zurück

Ehemaliger WestLB-Manager zieht Konsequenz aus Vorwürfen

Berlin (fo). Der Aufsichtsratsvorsitzende des insolventen Maschinenbaukonzerns Babcock Borsig Friedel Neuber und fünf weitere Aufsichtsräte haben am Donnerstag ihren Rücktritt erklärt. Auch TuiVorstand Rainer Feuerhake scheidet aus dem Gremium aus. Gegen Neuber, den früheren Chef der Westdeutschen Landesbank (WestLB) und Feuerhake laufen im Zusammenhang mit der Insolvenz Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Damit sind alle Aufseher, die die Kapitalseite vertreten, ausgeschieden. Der Babcock-Insolvenzverwalter will bis Mitte April neue Mitglieder bekannt geben. Über den Ausstieg Neubers war schon länger spekuliert worden. Ihm wird vorgeworfen, das Desaster des Oberhausener Maschinen- und Anlagenbauers mitverantwortet zu haben.

Babcock Borsig weist für das Geschäftsjahr 2001/2002 einen Verlust von gut drei Milliarden Euro aus. Dieser Betrag kommt vor allem durch die Insolvenz von mehr als 64 Tochtergesellschaften zustande. Forderungen des Konzerns gegen diese Beteiligungen mussten abgeschrieben werden. Auf die Befriedigung der Gläubiger habe das Bilanzergebnis aber keinen Einfluss, sagte Vorstandschef Horst Piepenburg. Babcock ist einer der ersten großen Konzerne, bei denen das neue Insolvenzplanverfahren zur Anwendung kommt. Dessen Ziel ist es, möglichst große Teile der Unternehmen zu erhalten, statt es für die Gläubiger auszuschlachten.

Bis Monatsende will der Vorstand mit dem japanischen Anlagenbauer Hitachi die Übernahme des Energie-Kerngeschäfts fest vereinbaren. Vermutlich im April geht es auch in die Verhandlungen um das Service-Geschäft. Dafür steht noch ein zweiter Interessent bereit. Dann wäre ein Großteil des verzweigten Babcock-Konzerns mit ehemals 22 000 Mitarbeitern verkauft.

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