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Wirtschaft: Bahn bedient sich am Kapitalmarkt

Zweite Jumbo-Anleihe zur Finanzierung der Milliarden-Investitionsvorhaben BERLIN (mo).Zur Finanzierung ihrer Milliarden-Investitionsvorhaben wird die Deutsche Bahn AG auch in Zukunft den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen.

Zweite Jumbo-Anleihe zur Finanzierung der Milliarden-Investitionsvorhaben

BERLIN (mo).Zur Finanzierung ihrer Milliarden-Investitionsvorhaben wird die Deutsche Bahn AG auch in Zukunft den Kapitalmarkt in Anspruch nehmen.Womöglich schon in der nächsten Woche wird das Unternehmen eine zehnjährige Anleihe mit einem Volumen in Höhe von einer Milliarde DM begeben.Das teilte der für die Emission zuständige Deutsche Bank-Vorstand Carl L.von Boehm-Bezing am Donnerstag im Rahmen einer Finanzpräsentation in Berlin mit.Im gemeinsamen Konsortium mit der Dresdner Bank hat die Deutsche Bank die Federführung.Auch vor zwei Jahren, als die Bahn ­ in ihrer neuen Form ­ zum ersten Mal an den Kapitalmarkt ging, waren die beiden Institute mit von der Partie, damals unter Führung der Dresdner Bank.Die genauen Konditionen der neuen Anleihe werden voraussichtlich nächste Woche bekanntgegeben.Ein Großteil soll im europäischen Ausland plaziert werden.Großes Interesse gebe es in Reihen der institutionellen Kundschaft.Die Bahn gilt an den Märkten als erstklassiger Schuldner ­ mit "triple-A-rating", betonte Boehm-Bezing. Wie der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Bahn AG, Johannes Ludewig, erklärte, will die Bahn bis zum Jahr 2001 insgsamt 81 Mrd.DM investieren.Davon entfielen allein 47 Mrd.DM auf Infrastrukturvorhaben, die allerdings durch Bundesmittel finanziert werden, und 22 Mrd.DM auf das rollende Material.Der Rest stehe unter anderem für die Modernisierung der Bahnhöfe zur Verfügung.Auf die Sanierung der insgesamt 6200 Bahnhöfe lege die Bahn großen Wert, betonte Ludewig.Es gehe nicht nur um die Realisierung des Konzeptes 21, das teilweise den Bau unterirdischer Stationen vorsieht. Bahn-Finanzvorstand Diethelm Sack verwies darauf, daß das Unternehmen in den kommenden beiden Jahren mit einem Fremdfinanzierungsbedarf jeweils zwischen drei und fünf Mrd.DM rechne, in den folgenden Jahren mit jeweils zwischen einer und drei Mrd.DM.Durch Kosteneinsparungen und höhere Erträge würden steigende Verschuldung und Zinslast kompensiert.Für das laufende Geschäftsjahr sei davon auszugehen, daß das Vorjahresergebnis in Höhe von etwa 630 Mill.DM wieder erreicht wird, wobei infolge der rückläufigen Altlastenerstattung durch den Bund und die etwa um 200 bis 300 Mill.DM höheren Abschreibungen besondere Anstrengungen unternommen werden müßten.So wirtschafte die Bahn de facto um 800 bis 900 Mill.DM besser. Ludewig sprach von einer Ergebnisstabilisierung und einem etwa um zwei Prozent höheren Umsatz im laufenden Jahr.Den bisherigen Planungen zufolge soll der Umsatz um 2,1 Prozent auf 30,8 Mrd.DM steigen.Bereits im Halbjahresausweis konnte diese Zuwachsrate verzeichnet werden.Das Ergebnis vor Steuern hatte sich per Ende Juni um 1,6 Prozent auf 191 Mill.DM erhöht.Im vergangenen Jahr lag es bei 721 Mill.DM. Ludewig bekräftigte das im Frühjahr gemeinsam mit Bund und Industrie verabschiedete Eckpunktepapier zum Transrapid, wonach der Bahn die Betreiberrolle zukommt.Das Projekt sei kalkulierbar, beteuerte Ludewig, der damit möglichen Bedenken hinsichtlich einer späteren Beeinträchtigung der Bonität entgegentrat.Für die Bahn seien Chancen und Risiken gut verteilt.Im Juli 1998 werde das Papier aktualisiert.Dann wird das Unternehmen aller Voraussicht nach bereits die dritte Mammut-Anleihe auflegen.

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