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Wirtschaft: Bahn-Beschäftigte wollen Karneval lahm legen

In Nordrhein-Westfalen drohen am Wochenende stundenlange Verspätungen – am 6. März auch in Berlin Warnstreiks

Berlin (brö). Die für diesen Sonnabend angekündigten Warnstreiks der BahnGewerkschaften werden zunächst die rheinischen Karnevalshochburgen in Nordrhein-Westfalen betreffen. Das erfuhr der Tagesspiegel am Freitag aus Kreisen der Arbeitnehmer-Vertreter. „In den frühen Morgenstunden“ wolle man punktuelle Aktionen durchführen, die zu Zugverspätungen führen würden, hieß es. Vereinzelt könne ein Zug auch komplett ausfallen.

Mit den Streiks wollen die Gewerkschaften gegen das Management der Deutschen Bahn AG protestieren, das in der laufenden Tarifrunde für die 166 000 Beschäftigten bislang noch kein Angebot vorgelegt hat. Die Friedenspflicht endete um 0.00 Uhr in der Nacht zum Sonnabend. Die Gewerkschaften fordern fünf Prozent mehr Lohn sowie eine sofortige Angleichung der Ost-Tarife an die Bezahlung im Westen.

Die Gewerkschaften erwägen, am Sonnabend Stellwerke lahm zu legen oder Bahnhöfe für bis zu zwei Stunden zu schließen, so dass Züge umgeleitet werden müssten. Betroffen würden demnach alle Zugarten vom Regionalexpress bis zum ICE. In Köln-Deutz soll die Nachtschicht die Bereitstellung der Züge für den frühen Morgen verhindern, wie aus Bahnkreisen verlautete. In welchem Umfang dies geschehen werde, sei aber noch unklar. In Dortmund wird mit dem Höhepunkt des Streiks zwischen zehn und zwölf Uhr mittags gerechnet. Die Auswirkungen werden nach Erwartung der Gewerkschaften für die Fahrgäste „nicht gravierend, aber spürbar“ sein. Die Reisenden sollten in jedem Fall mit „erheblichen Behinderungen im Nah- und Fernverkehr“ rechnen.

In den kommenden Tagen würden die Streiks von Nordrhein-Westfalen in den Norden und in den Süden der Republik verlagert. Am 6. März ist die neue Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern angesetzt. Dann soll auch der Raum Berlin bestreikt werden.

Die Bahn richtete eine kostenlose Informationsnummer unter (0800) 66 44 225 ein, bei der sich Kunden über Fahrplanänderungen informieren können. Außerdem sollen Besitzer eines zuggebundenen Plan&Spar-Tickets bei Verspätungen ausnahmsweise auch später fahrende Züge nutzen dürfen. Wer wegen der Streiks lieber nicht reisen will, kann sich die Fahrkarte für den Folgetag gutschreiben lassen, erklärte Bahnsprecher Achim Stauß. Dies gelte allerdings nur für die vom Streik betroffenen Regionen. 

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