Der Tarifstreit mit der Bahn hat der Lokführergewerkschaft GDL einem Pressebericht zufolge 2000 zusätzliche Mitglieder gebracht. "Die GDL ist derzeit die einzige Eisenbahnergewerkschaft, die für ihre Mitglieder noch kämpft und sich mit den unzureichenden Angeboten der Bahn nicht zufriedengibt", sagte der nordrhein-westfälische GDL-Chef Frank Schmidt dem Bielefelder "Westfalen-Blatt". Lokführer und Zugbegleiter seien von der großen Bahngewerkschaft Transnet enttäuscht und kehrten ihr deshalb den Rücken. Allein in NRW habe die GDL 350 neue Mitglieder geworben.
Transnet zweifelte die hohen Mitgliederzuwächse der GDL dagegen an. In diesem Jahr habe die Transnet lediglich 550 Mitglieder an die GDL verloren, sagte Gewerkschaftssprecher Oliver Kaufhold der Zeitung. Die interne Transnet-Liste "Mitgliederbewegung" weise den Verlust von bundesweit 1021 Mitgliedern an die GDL aus, berichtete demgegenüber das "Westfalen-Blatt".
50 bis 100 Euro pro Neumitglied
Der Transnet-Sprecher kritisierte eine "massive Abwerbekampagne" der GDL. Anwerber erhielten für jedes neue Mitglied eine Prämie von 50 bis 100 Euro, sagte er der Zeitung. Üblich sei die Zahlung von 25 Euro. "Die Höhe der Prämie geht schon in Richtung Kopfgeld."
Transnet ist mit 250.000 Mitgliedern die größte Bahngewerkschaft. Die GDL hat dem Bericht zufolge 34.000 Mitglieder, von denen aber die Hälfte Rentner und Pensionäre seien. Von den verbleibenden rund 17.000 Berufstätigen seien die Hälfte Beamte, die nicht streiken dürfen. (mit AFP)
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