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Wirtschaft: Bahn konzentriert Investitionen auf die Krisenregionen

Zwanzig Prozent des Netzes in Sachsen müssen saniert werden

Berlin (Tsp). Nach den Verwüstungen durch die Flut setzt die Deutsche Bahn andere Schwerpunkte bei Investitionen in das Schienennetz. „Wir müssen Prioritäten in ganz Deutschland neu setzen und Bau- und Planungskapazitäten für die Katastrophen-Gebiete umschichten“, erklärte Bahnchef Hartmut Mehdorn. Zugleich stellte er klar, dass keine Projekte gestrichen werden.

Die Bahn gilt – gemessen an der Schadenssumme – als am stärksten von der Hochwasserkatastrophe betroffenes Unternehmen. Bisher spricht sie von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag. Nach Darstellung Mehdorns kann die Bahn mit den Aufräumarbeiten ohne Rücksicht auf bürokratische Genehmigungsverfahren loslegen. Er gehe davon aus, dass Politik und Bevölkerung Verständnis dafür haben, dass die Bahn Kräfte und Mittel konzentriere und dafür „die ein oder andere Maßnahme zur Verbesserung des Verkehrsangebotes ein bisschen warten muss“, so Mehdorn. Auch würden Strecken, die in absehbarer Zeit ohnehin komplett ausgebaut werden sollten, nicht erst repariert, sondern die Gesamtmaßnahme vorgezogen.

Die zerstörten Strecken sollen so schnell wie möglich erneuert werden. „Oberste Priorität hat dabei das Dreieck Leipzig-Dresden-Chemnitz“, sagte DB-Netz-Chef Klaus Junker. Allein in Sachsen seien mehr als 500 Kilometer Gleise – 20 Prozent des Netzes – beschädigt oder unbrauchbar. „Es gibt Täler im Erzgebirge, da ist nichts mehr: keine Straße, keine Eisenbahn, kein Haus“, betonte Junker. „Was in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen noch auf uns zukommt, lässt sich noch gar nicht abschätzen.“ Der Neuaufbau werde mindestens ein Jahr dauern. Zur Finanzierung werde das Unternehmen Investitionsmittel für das Bestandsnetz umschichten und Baupläne verschieben.

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