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Wirtschaft: Bahn-Kritiker wechselt zur Bahn

Berlin - Der langjährige Vorsitzende des bahnkritischen Verbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, wechselt die Seiten und arbeitet in Zukunft freiberuflich für DB Training im Konzern Deutsche Bahn. Seine Funktion bei Pro Bahn gibt er auf.

Berlin - Der langjährige Vorsitzende des bahnkritischen Verbandes Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, wechselt die Seiten und arbeitet in Zukunft freiberuflich für DB Training im Konzern Deutsche Bahn. Seine Funktion bei Pro Bahn gibt er auf. Auf dem kommenden Bundesverbandstag kandidiere er nicht mehr als Vorsitzender, kündigte Naumann jetzt an. Dem Engagement bei der Bahn waren mehrere Gespräche Naumanns mit Bahnchef Rüdiger Grube vorausgegangen. Ein Bahnsprecher sagte jetzt lediglich, unterschrieben sei noch nichts.

Naumann begründete den Wechsel in das bisher meist von ihm heftig kritisierte Unternehmen mit dem Verlust seines bisherigen Arbeitsplatzes. Die Stelle sei aus wirtschaftlichen Gründen gestrichen worden. Eine neue Beschäftigung zu finden, sei für einen 61-Jährigen „leider kein Selbstläufer“.

Naumanns Schritt ist auch bei Pro Bahn umstritten. Während man dort einerseits hofft, dass es ihm gelingen wird, bei der Bahn nun auch langjährige Forderungen des Verbandes durchsetzen zu können, befürchten andere, dass die Glaubwürdigkeit von Pro Bahn abnehme. Auch beim Deutschen Bahnkunden-Verband hat man kein Verständnis für Naumanns Schritt.

Neuer Pro-Bahn-Chef soll Jörg Bruchertseifer werden, der parteipolitisch neutral sei, wie der Verband mitteilte. kt

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