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Wirtschaft: Bahn wegen Burger-Tickets in der Kritik

Nicht genug Information über McDonald’s-Aktion

Berlin - Mit dem geplanten Verkauf von Billigtickets über die Hamburger-Kette McDonald’s hat die Deutsche Bahn die Kritik von Verbraucherverbänden und Wettbewerbshütern auf sich gezogen. Es müsse deutlich werden, wie viele Fahrscheine pro Filiale zur Verfügung stünden, forderte die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs (WBZ) am Donnerstag. „Das wäre auf jeden Fall fairer gegenüber Konkurrenten und Kunden“, sagte der Leiter des Stuttgarter WBZ-Büros, Friedrich Pfeffer, dieser Zeitung. Es sei unklar, ob die Angabe ausreiche, dass vier Millionen Tickets in einer Million Hefte zur Verfügung stehen.

Ab Montag um acht Uhr können Bahnkunden in 1000 Filialen der Imbisskette ein Heft mit vier Fahrscheinen für 99 Euro kaufen, einer kostet also 24,75 Euro. Damit sind vier Einzelfahrten bundesweit möglich. Kinder dürfen bis zum Alter von sechs Jahren gratis mitreisen – sonst liegt die Grenze bei 14 Jahren. Gültig sind die Karten bis zum 1. Juni. Von Berlin aus lohnen sich also Intercity-Fahrten nach Wolfsburg (Normalpreis 31 Euro), Magdeburg (29 Euro) oder Halle (30 Euro).

Im Mai 2005 hatte die Bahn bereits Billigtickets bei der Supermarktkette Lidl verkauft. Sie waren aber rasch vergriffen – nach langem Streit mit der WBZ hatte sich Lidl danach verpflichtet, seine Kunden besser über die Zahl der zur Verfügung stehenden Tickets zu informieren.

Der Deutsche Reiseverband erklärte, der Kunde kaufe „die Katze im Sack“. Wegen fehlender Beratung könne niemand wissen, ob andere Angebote nicht günstiger seien, sagte Sprecherin Sibylle Zeuch. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) monierte, die Bahn müsse ihr Angebot übersichtlicher gestalten. „Dieses Sonderangebot lenkt nicht davon ab, dass die Tarife der Bahn unübersichtlich sind“, sagte VZBV-Experte Otmar Lell. „Die Bahn muss daran arbeiten, dass die Leute die Angebote verstehen – nicht nur bei Einmalaktionen.“ brö

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