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Wirtschaft: Bahn will offenbar 100 Verkaufsstellen einsparen Gewerkschaft Transnet kündigt

Protestaktionen an

Berlin (hop). Die Deutsche Bahn AG will offenbar stark bei ihren Verkaufsstellen und Reisezentren sparen. Norbert Hansen, Chef der Eisenbahnergewerkschaft Transnet, sagte am Freitag in Berlin, der Konzern plane die Schließung von „gut 100 Verkaufsstellen“. Davon seien vor allem kleinere Orte in ländlichen Regionen betroffen. Auch in den Reisezentren in Großstädten werde stark gespart, sagte Hansen. Allein in Berlin sollten nach den Plänen der Bahn 49 von 221 Arbeitsplätzen wegfallen. Insgesamt sind laut Hansen rund 1000 Stellen gefährdet.

Ein Bahnsprecher wollte die Zahlen nicht bestätigen. Die Kosten beim Ticketverkauf seien aber trotz aller Sparmaßnahmen, die bereits durchgeführt wurden, „noch zu hoch“. Es gehe aber nicht darum, unprofitable Verkaufsstellen zu schließen, sagte der Sprecher dem Tagesspiegel. Vielmehr versuche die Bahn seit einigen Jahren, solche Verkaufsstellen in einer „Gründerinitiative“ an ehemalige Mitarbeiter abzugeben, die dann neben Tickets auch andere Waren verkaufen können. Außerdem setze die Bahn verstärkt auf Automaten und Internetverkauf. Der Anteil am Umsatz liege bei 20 Prozent, und die Tendenz sei steigend.

Transnet warf der Bahn vor, so die Kunden zu vergraulen. Sollte der Konzern an seinen Sparplänen festhalten, „werden dann auch weitere gewerkschaftliche Aktionen organisiert“, sagte Gewerkschaftschef Hansen. „Unterhalb des Arbeitskampfes gibt es viele Möglichkeiten, Protest zu organisieren, der den Arbeitgeber trifft.“

Unterdessen dementierte das Verkehrsministerium einen Bericht der „Bild“-Zeitung, die geplante neue ICE-Strecke von Nürnberg nach Halle werde aufgeschoben. „Es gibt keinen Baustopp“, sagte Ministeriumssprecher Felix Stenschke.

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