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Zug mit roten Leuchten.

© dpa

Bahnkunden zahlen drauf: Gebühren für Buchungen mit Kreditkarte und Paypal

Die Deutsche Bahn bittet ihre Kunden zur Kasse, wenn sie mit Kreditkarte oder Paypal zahlen. Ab einem Buchungswert von 50 Euro wird das "Zahlungsmittelengelt" fällig.

Berlin - Beim Fahrkartenkauf verlangt die Deutsche Bahn seit Dienstag eine Bezahlgebühr für Kreditkartenzahlungen und den Bezahldienst Paypal. Das „Zahlungsmittelentgelt“ fällt ab einem Einkaufswert von 50 Euro für Bahncards oder Fernreisetickets an und ist auf maximal drei Euro begrenzt. Bei Reservierungen, Nahverkehrstickets, Verbund- und internationalen Fahrkarten wird die Gebühr nicht erhoben. „Auch die Zahlung mit einer Kreditkarte im Zug bleibt weiterhin kostenfrei“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Kostenlose Alternativen biete die Bahn mit Zahlungen per Lastschrift oder Sofortüberweisung. „Auch der Kauf von Tickets und Bahncards in DB Reisezentren und an Automaten mit Bargeld oder EC-Karte bleibt kostenlos“, erklärt der Bahn-Sprecher. Der Konzern begründet die Kosten mit gestiegenen Gebühren, die ihnen Kreditkartenanbieter in Rechnung stellen. „Auch wenn Mehrkosten ärgerlich für Kunden sind, rechtlich gesehen ist das in Ordnung“, sagt Sabine Klauke-Fritschka von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Denn seit 2006 muss dem Kunden mindestens eine alternative kostenlose Bezahlfunktion angeboten werden. „Es dürfen allerdings nur die Kosten an die Kunden weitergegeben werden, die dem Unternehmen tatsächlich auch entstehen.“ Im Zweifel könnten Verbraucherschützer von der Deutschen Bahn eine Aufstellung ihrer tatsächlichen Kosten verlangen.

„Allerdings sind die Kosten bei der Deutschen Bahn bei Weitem nicht so hoch wie bei vielen Fluggesellschaften und Flugportalen“, sagt Klauke-Fritschka. „Diese Kosten haben wir schon oft kritisiert.“ Anders als bei vielen Fluggesellschaften und Flugportalen ist die Gebühr bei der Deutschen Bahn bei allen Kreditkarten gleich hoch. Beim Flugportal Fluege.de können zum Beispiel je nach Karte Kosten von fast 30 Euro für Buchungen anfallen.

Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender vom Fahrgastverband Pro Bahn, kann das Vorgehen der Bahn aus wirtschaftlicher Sicht verstehen: „Es ist aber ein Widerspruch, wenn die Bahn eine Bahncard mit Kreditkartenfunktion anbietet und bei ihrer Nutzung Gebühren verlangt.“

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