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Bahnverkehr: Bombardier plant Superschnellzug

Der deutsche ICE und der französische TGV-Nachfolger AGV bekommen Konkurrenz: Ende 2010 will der weltgrößte Bahntechnikhersteller Bombardier Transportation einen eigenen Superschnellzug auf die Schiene bringen.

Der neue Hochgeschwindigkeitszug solle "Ende 2010 auf den Gleisen stehen", kündigte der Vizechef von Bombardier Transportation, Wolfgang Tölsner, in der "Berliner Zeitung" an. Er werde "Geschwindigkeiten von 250 bis 350 Stundenkilometer erreichen, sehr energiefreundlich und geräuscharm sein". In dem Zug sollen rund 500 Menschen Platz finden.

"Dabei berücksichtigen wir die Belange von Behinderten ebenso wie die Wünsche Dienstreisender, für die der Zug eine Art fahrendes Büro sein soll", sagte Tölsner. Anfang April hatte der kanadische Konzern mit dem Bahntechnikunternehmen AnsaldoBreda bekanntgegeben, einen solchen Hochgeschwindigkeitszug gemeinsam zu entwickeln, zu bauen und zu vertreiben.

"Uns fehlt ein Flaggschiff"

Bombardier war bisher maßgeblich an der Lieferung nahezu aller europäischen Hochgeschwindigkeitszüge beteiligt, auch an der ICE-Familie. "Uns fehlt nur ein Flaggschiff, das auch unter dem Namen Bombardier fährt", begründete Tölsner die Entscheidung.

Die Auftragsbücher der Bombardier-Bahntechniktochter seien sehr gut gefüllt. "Wir können davon gut drei bis vier Jahre leben", berichtete Tölsner. Dadurch seien auch die sieben deutschen Werke gut ausgelastet. Dies gelte ebenso für das Werk Hennigsdorf, in dem aufgrund mangelnder Auftragslage in den vergangenen Jahren zahlreiche Stellen gefährdet waren. "Hennigsdorf hat wieder eine gute Zukunft", betonte Tölsner. Dort werde unter anderem der neue Regionalzug "Talent 2" für die Deutsche Bahn gebaut. Dank der guten Auftragslage stelle Bombardier Transportation "jährlich etwa 200 bis 400 neue Mitarbeiter in Deutschland ein, darunter allein in diesem Jahr 100 Lehrlinge". (feh/dpa)

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