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Wirtschaft: Banken legen Konzept für „Bad Bank“ vor

Verband kommt Steinbrück entgegen

Berlin - Die privaten Banken haben der Bundesregierung Vorschläge für eine eigene „Bad Bank“ vorgelegt, die faule Wertpapiere aus den Bilanzen der Institute aufkaufen soll. In einem entsprechenden Papier des Bankenverbandes, das dem Tagesspiegel vorliegt, ist statt von einer „Bad Bank“ zwar von einem „Mobilisierungsfonds“ die Rede. Gemeint ist jedoch das Gleiche: Die Banken sollen von Risiken entlastet werden. Der Verband argumentiert, dass so auch „die Kreditversorgung der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, und der privaten Haushalte unterstützt werden“.

Der Fonds soll demnach beim staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin angesiedelt sein. Die Banken hätten bis zum 30. Juni 2009 Zeit , problematische Papiere – von Immobilienkrediten bis Staatsanleihen – abzuladen. Der Fonds soll diese dann entweder bis zum Ende der Laufzeit halten oder vorher verkaufen. Dabei würde für jede Bank ein eigenes Konto eingerichtet, um spätere Verluste oder Gewinne dem jeweiligen Institut zurechnen zu können – ein Vorschlag, mit dem der Verband Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) entgegenkommt, der sich zuletzt stets gegen eine zentrale „Bad Bank“ ausgesprochen und stattdessen für institutsspezifische Sammelstellen plädiert hatte.

Der Fonds würde die Papiere zu dem Preis übernehmen, zu dem sie Ende 2008 in den Bilanzen der Banken standen. Als Gegenleistung erhielten die Banken variabel verzinsliche Schuldverschreibungen, die vom Soffin gegen einen Ausfall abgesichert würden. Am Ende müsste dann für jedes Institut einzeln abgerechnet werden: Etwaige Gewinne aus der Verwertung der Papiere würden zwischen Bank und Soffin aufgeteilt. Verluste müsste die Bank nach und nach abbezahlen. stek

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