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"Die Zahl der Depots sinkt", sagt Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands im Interview mit dem Tagesspiegel.

© Kai-Uwe Heinrich

Exklusiv

Bankenverband: Anlageberatung: Neue Regeln überfordern Banken und Kunden

Kleinere Banken ziehen sich bereits aus der Wertpapierberatung zurück, warnt Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands. Dabei sollten die Deutsche doch animiert werden, mehr privat fürs Alter vorzusorgen.

Von Carla Neuhaus

Die neuen verschärften Regeln für die Anlageberatung überfordern Banken und Kunden. "Einige kleinere Banken ziehen sich bereits aus der Wertpapierberatung zurück, die Zahl der Depots sinkt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, Andreas Krautscheid, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Politisch kann das nicht gewollt sein", gibt Kautscheid zu bedenken. "Man will die Deutschen doch gerade dazu animieren, mehr privat fürs Alter vorzusorgen und zwar bewusst auch mit Wertpapieren."

Erste Beschwerden liegen bereits vor  

Seit Anfang des Jahres müssen Telefongespräche zwischen Bankberatern und Kunden aufgezeichnet werden, zudem müssen die Berater vor Abschluss eines Wertpapiergeschäfts den Kunden Beratungsunterlagen per Mail zuschicken. "Weil das aber dauert, kann es sein, dass die Aktienkurse in der Zwischenzeit steigen – mit der Folge, dass der Kunde die Papiere nicht zum gewünschten Kurs kaufen kann", kritisiert Krautscheid. "Bei unserem Ombudsmann liegen dazu bereits die ersten Beschwerden." Kautscheid appellierte an die Bundesregierung, die Bankenregulierung zu überprüfen. So müsse etwa berücksichtigt werden, wie groß oder klein eine Bank sei und was für ein Geschäftsmodell sie habe. "Bei der Bundesregierung sehen wir da zum Glück Gesprächsbereitschaft. Dass man sich die Regulierung der Banken anschauen und anpassen will, steht sogar im Koalitionsvertrag", zeigte sich Krautscheid optimistisch.

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