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Wirtschaft: Bankgesellschaft Berlin: Chronik: Die Krise der Bankgesellschaft

Die Krise der Bankgesellschaft hat Berlin an den Rand des Haushaltsnotstands gebracht und zu einer Ablösung der großen Koalition unter Führung des CDU-Politikers Eberhard Diepgen geführt.November 2000: Vorstandschef Wolfgang Rupf rechnet mit einer stabilen Dividende.

Die Krise der Bankgesellschaft hat Berlin an den Rand des Haushaltsnotstands gebracht und zu einer Ablösung der großen Koalition unter Führung des CDU-Politikers Eberhard Diepgen geführt.

November 2000: Vorstandschef Wolfgang Rupf rechnet mit einer stabilen Dividende. Die Wertberichtigungen in der Konzernbilanz sollen bei insgesamt einer Milliarde Mark liegen, die Immobilientochter IBG soll ausgegliedert werden.

Januar 2001: Bei der Teilbank Berlin Hyp, an deren Spitze CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky steht, tauchen finanzielle Risiken aus einem 600 Millionen-Mark-Kredit an die Wohnungsfirma Aubis auf.

Februar 2001: Die Bankgesellschaft nennt Kredite von fünf Milliarden Mark beobachtungswürdig. Landowsky bestätigt die Annahme einer Barspende für die CDU von Aubis-Managern. Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen (BAkred) moniert die Vergabepraxis der Bankgesellschaft bei Immobilienkrediten.

März 2001: Klaus Landowsky tritt als Vorstandschef der Berlin Hyp zurück. Neue Wertberichtigungen bei dem Institut und bei der Landesbank Berlin werden bekannt. Vier Vorstände scheiden aus. Der Verkauf des IBG-Geschäfts an eine Karibik-Holding, der vom Bankgesellschafts-Vorstand zur Verschleierung weiterer finanzieller Risiken aus Immobiliengeschäften vorgesehen war, scheitert.

April 2001: Berlins Finanzsenator Peter Kurth (CDU) hält einen Verlust der Bankgesellschaft von bis zu drei Milliarden Mark für möglich. Das Abgeordnetenhaus beschließt einen Untersuchungsausschuss zur Finanz- und Bankenaffäre.

Mai 2001: Der Senat gibt eine Patronatserklärung für die Bankgesellschaft ab. Am 31. Mai beziffert das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen den zusätzlichen Kapitalbedarf auf gut zwei Milliarden Euro (rund vier Milliarden Mark).

Juni 2001: Die CDU/SPD-Koalition in Berlin zerbricht, unter anderem in Folge der Haushaltskrise durch die Schwierigkeiten bei der Bankgesellschaft. Ein rot-grüner Übergangssenat wird gewählt.

Juli 2001: Vorstandschef Wolfgang Rupf legt die tiefrote Bilanz für das Geschäftsjahr 2000 vor. Das Abgeordnetenhaus stellt zwei Milliarden Euro für die Kapitalerhöhung der Bankgesellschaft in den Nachtragshaushalt ein.

August 2001: Der Aufsichtsrat beschließt ein Konzept zur Restrukturierung. Es sieht die Auflösung der Konzernstruktur und die Bildung einer einzigen Bank mit Tochtergesellschaften vor. Neben der NordLB und dem Versicherungskonzern Parion, die bereits Aktionäre sind, wird mit mehreren privaten Investoren über einen Verkauf der Bankgesellschaft verhandelt.

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