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Wirtschaft: BASF beteiligt sich an der South-Stream-Pipeline Wintershall könnte eine Milliarde Euro investieren

Moskau – Der Chemiekonzern BASF beteiligt sich an dem Pipeline-Projekt South Stream. Im Beisein des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin unterzeichnete BASF-Chef Jürgen Hambrecht am Montag eine entsprechende Absichtserklärung mit Gazprom-Chef Alexej Miller.

Moskau – Der Chemiekonzern BASF beteiligt sich an dem Pipeline-Projekt South Stream. Im Beisein des russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin unterzeichnete BASF-Chef Jürgen Hambrecht am Montag eine entsprechende Absichtserklärung mit Gazprom-Chef Alexej Miller.

BASF wird sich mit 15 Prozent an Entwicklung, Bau und Betrieb der Pipeline durch das Schwarze Meer beteiligen. Gleichzeitig vereinbarten die Partner, die eine gemeinsame Gashandelstochter haben und in Sibirien zusammen Gas fördern, noch mehr russisches Gas in Südosteuropa zu vertreiben. BASF wird nach Branchenschätzungen eine knappe Milliarde Euro investieren. South Stream soll 2015 in Betrieb gehen und pro Jahr rund 63 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren. Deutschland verbraucht pro Jahr knapp 100 Milliarden Kubikmeter. Das Projekt wird von Russlands Staatskonzern Gazprom mit aller Macht vorangetrieben.

Für Putin ist die Pipeline South Stream pure Geopolitik: Die Röhre durchs Schwarze Meer soll Gazprom helfen, die marktbeherrschende Stellung als größter Gaslieferant der Europäischen Union (EU) zu konservieren. Jene 63 Milliarden Kubikmeter Gas, die ab 2015 von Südrussland über die Türkei bis nach Italien fließen sollen, sind für Süd- und Südosteuropa bestimmt – Regionen, in denen der Marktanteil der Russen überschaubar ist. Insgesamt soll die Pipeline nach offiziellen Angaben 21,5 Milliarden Dollar kosten, allein der Teil durch das Schwarze Meer, an dem sich Wintershall beteiligt, soll rund sechs Milliarden Dollar kosten.

In Brüssel stößt die neue Gazprom-Leitung auf Widerstand: Im Herbst 2011 geht die Ostseepipeline Nord Stream in Betrieb, schon jetzt liefert Russland über die Ukraine und Weißrussland rund ein Drittel der EU-Gasimporte. Wenn in ein paar Jahren auch noch der Süden an russischen Röhren hängt, so die Befürchtung, könnten die Russen die Preise diktieren. HB

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