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Wirtschaft: BASF hat die Trendwende geschafft

Europas größter Chemiekonzern steigert das Ergebnis im zweiten Quartal deutlich und gibt positiven Ausblick auf das Gesamtjahr

Berlin (pet). Der Chemiekonzern BASF hat den Gewinn im zweiten Quartal bei etwa gleichbleibendem Umsatz deutlich gesteigert und einen positiven Ausblick auf das Gesamtjahr gegeben. „Unsere Strategie stimmt“, sagte BASF-Vorstandschef Jürgen Strube am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Wegen der guten Auftragseingänge rechnet Strube damit, dass der Gewinn im Gesamtjahr deutlich besser ausfällt als 2001. Die Quartalszahlen lagen über den Erwartungen vieler Analysten, die Aktie zog um über sieben Prozent an.

Die BASF ist derzeit erfolgreicher als die meisten Konkurrenten. So hatte der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer Anfang August einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis gemeldet. Aufgrund der Konjunkturlage erwartet Bayer auch im zweiten Halbjahr keine nachhaltige Geschäftsbelebung. BASF dagegen ist optimistisch. Die seit März spürbare leichte Belebung der Geschäfte habe sich im zweiten Quartal fortgesetzt, vor allem gestützt auf eine gute Mengennachfrage, sagte Vorstandschef Strube. Besonders gut entwickelten sich die Segmente Chemikalien, Kunststoffe und Fasern. Das Pflanzenschutzgeschäft wurde dagegen durch die schlechte Witterung in den USA belastet. Nord- und Südamerika sind die Hauptmärkte für das Pflanzenschutzgeschäft. Auch das Ergebnis im Geschäftsbereich Öl und Gas habe wegen des niedrigen Ölpreises unter dem des Vorjahres gelegen.

Im zweiten Quartal dieses Jahres lag der BASF-Umsatz mit 8,4 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau, das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich dagegen deutlich um fast zehn Prozent auf 822 Millionen Euro. Im Gesamtjahr will der Konzern bei etwa gleichbleibendem Umsatz ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erzielen, das deutlich über dem des Vorjahres liegt. Im Jahr 2001 hatte die BASF ein Ebit von rund 2,3 Milliarden Euro erzielt.

Ob der positive Trend anhält oder nur darauf beruht, dass Kunden ihre Lager gefüllt haben, lässt sich erst nach der Sommerpause Ende September beurteilen. Strube bleibt vorerst vorsichtig: Sorge macht ihm die weltpolitische Sicherheitslage – insbesondere die Lage im Nahen und Mittleren Osten – und die damit verbundenen Folgen für den Ölpreis, die anhaltenden Turbulenzen an den Aktienmärkten sowie die Entwicklung des Verbrauchervertrauens.

Obwohl das gute Quartalsergebnis erwartet worden war, legte der Kurs der BASF-Aktie bis zum Donnerstagnachmittag um 4,73 Prozent auf 41 Euro zu. „Das Ergebnis hat mich nicht überrascht“, sagte Petra Meyer, Analystin beim Bankhaus Sal. Oppenheim. Positiv sei vor allem die Prognose für das Gesamtjahr gewesen: Der Ausblick sei durch starke Auftragseingänge gesichert. Ein anderer Branchenbeobachter zeigte sich erfreut, dass die BASF entlang der gesamten Wertschöpfungskette (siehe Lexikon, Seite 16) in der Chemie zugelegt habe.

Der Kurs der BASF-Aktie soll durch ein Aktienrückkaufprogramm weiter gestützt werden. Bis Ende 2002 will der Konzern Papiere im Wert von 500 Millionen Euro zurückkaufen. Außerdem will Strube die Kosten bis zum Jahresende um insgesamt eine Milliarde Euro drücken. Bereits im ersten Halbjahr waren Anlagen stillgelegt worden, weitere sollen folgen.

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