zum Hauptinhalt

Wirtschaft: BASF kann den Abwärtstrend nicht stoppen

Für Europas größten Chemiekonzern, die BASF AG, ist ein Ende des Konjunkturtiefs nicht abzusehen. Das sagte BASF-Vorstandschef Jürgen Strube am Dienstag in Ludwigshafen.

Für Europas größten Chemiekonzern, die BASF AG, ist ein Ende des Konjunkturtiefs nicht abzusehen. Das sagte BASF-Vorstandschef Jürgen Strube am Dienstag in Ludwigshafen. Nach einem stärkeren Gewinneinbruch im dritten Quartal als zunächst erwartet, schraubt die BASF erneut ihre Erwartungen für dieses Jahr nach unten. Der Abwärtstrend werde sich sogar noch beschleunigen, sagte Strube.

Die BASF stellt sich in diesem Jahr auf deutliche Umsatz- und Ergebnisrückgänge ein. Der Betriebsgewinn vor Sonderfaktoren hatte sich im dritten Quartal mit 328 Millionen Euro mehr als halbiert und damit die bereits reduzierten Erwartungen der Analysten noch unterschritten. Der Umsatz schrumpfte in dem Zeitraum um gut ein Fünftel auf 7,2 Milliarden Euro. Nach Ansicht von Strube werde das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen in den letzten drei Monaten des Jahres positiv bleiben, sich aber voraussichtlich gegenüber dem Vorquartal weiter verschlechtern.

Damit dürfte sich das Betriebsergebnis im Gesamtjahr auf weniger als 2,4 Milliarden Euro vermindern, nach 3,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Einen Verlust unter dem Strich im vierten Quartal schloss Strube nicht mehr aus. "Es ist vor der Hacke wirklich duster", sagte er bei der Vorlage der Neunmonatszahlen. Im Gegensatz zu anderen in der Branche, die in der zweiten Hälfte 2002 mit einer Wiederbelebung rechnen, ist für Strube eine Umkehr des Abwärtstrends nicht absehbar. "Deshalb richten wir uns darauf ein, dass 2002 ein schwieriges Jahr für die Wirtschaft werden wird."

Die Börse reagierte gelassen auf die Hiobsbotschaften. Nach einem anfänglichen Kursrutsch konnte sich die BASF-Aktie wieder erholen und im Laufe des Tages ein Plus verteidigen. Chemieanalyst Oliver Günther von der Bankgesellschaft Berlin glaubt, dass die Anleger den aktuellen Gewinneinbruch im laufenden Jahr bereits abgehakt hätten und auf eine Erholung im kommenden Jahr hofften. Klaus Kis von Merck & Finck erwartet jedoch, dass die bisherigen Einsparmaßnahmen noch nicht ausreichten. "BASF muss noch einiges machen." Wie die meisten Großchemieunternehmen leidet BASF unter einer rückläufigen Nachfrage und starkem Preisdruck. Die Auslastung im Hauptwerk Ludwigshafen habe mit 68 Prozent den niedrigsten Stand seit der Rezession Anfang der 90er Jahre erreicht.

hz, shf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false