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Wirtschaft: BASF profitiert von guter Weltkonjunktur

Chemiekonzern verdoppelt Gewinn im dritten Quartal – die Kurs der Aktie fällt trotzdem

Ludwigshafen In weiten Teilen der Chemiebranche boomt das Geschäft. Und eine Trendwende ist vorerst nicht zu sehen. Das hat am Donnerstag die BASF mit extrem starken Zahlen unterstrichen. Gegenüber den relativ schwachen Vorjahreswerten konnte der Ludwigshafener Konzern im dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppeln und damit die meisten Prognosen übertreffen.

Firmenchef Jürgen Hambrecht blieb mit Blick auf das Gesamtjahr bei seiner bisherigen Formel: BASF werde den Umsatz und Betriebsgewinn 2004 deutlich steigern und erstmals seit mehreren Jahren wieder eine Prämie auf die Kapitalkosten verdienen. Das setzt nach BASF-Vorgaben eine operative Rendite von mindesten zehn Prozent auf das eingesetzte Kapital von etwa 30 Milliarden Euro voraus.

Auch für 2005 rechnet der BASF-Chef mit ordentlich Rückenwind für das Chemiegeschäft, auch wenn sich die Weltkonjunktur etwas abschwächen werde. Dessen ungeachtet will der Konzern seine Programme zur Kostensenkung fortsetzen. „Eine Restrukturierungspause können wir uns nicht leisten“, stellte Hambrecht klar.

Ungeachtet dieser Prognosen verlor die BASF-Aktie fast zwei Prozent an Wert und gehörte damit zu den schwächsten Werten im Dax. Der Kapitalmarkt hat sich offenbar längst auf gute Zahlen eingestellt, nachdem in den vergangenen beiden Wochen bereits eine ganze Reihe von Chemiefirmen kräftige Gewinnsteigerungen gemeldet hatten.

Bei der BASF haben im dritten Quartal Preissteigerungen um zehn Prozentpunkte zum Umsatzwachstum beigetragen, und damit den negativen Währungseffekt aus der EuroAufwertung weit überkompensiert. Der Konzern konnte damit den Umsatz um ein Fünftel auf 9,3 Milliarden Euro und den Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen um 160 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro steigern – den mit Abstand höchsten Wert, den das Unternehmen je in den Sommermonaten erreicht hat. Das übliche Sommerloch sei in diesem Jahr praktisch völlig ausgefallen, sagte Hambrecht. Der Quartalsgewinn nach Steuern hat sich nahezu verdreifacht auf 337 Millionen Euro.

Starke Gewinnsteigerungen verbuchten insbesondere Chemikalien und Kunststoffe. Auch das ohnehin hochprofitable Öl-Geschäft legte nochmals kräftig zu und steuert nach wie vor mehr als ein Drittel zum BASF-Gewinn bei. In den ersten neun Monaten stieg der Betriebsgewinn vor Sonderfaktoren von rund 2,2 Milliarden Euro auf 3,4 Milliarden Euro, während sich der Nettogewinn auf knapp 1,5 Milliarden Euro verdoppelte.

Im florierenden Öl- und Gasgeschäft kündigte BASF-Chef Hambrecht Zukäufe an. „Wir werden auf dem Gebiet Öl und Gas etwas tun“, sagte er. shf/HB

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