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Wirtschaft: BATTERIE

Genug für kurze Wege Auf der Strecke geblieben

Mehr als 80 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als 50 Kilometer. Verwunderlich, dass bei Elektroautos ausgerechnet ein Nachteil so oft hervorgehoben wird: die kurze Reichweite. E-Autos mit leistungsfähigen Lithium-Ionen-Batterien schaffen bei zurückhaltender Fahrweise und ohne Einsatz von Klimaanlage oder Heizung bis zu 170 Kilometer. Eine Batterieladung reicht im Stadtverkehr also für vier Tage. Stünde ein flächendeckendes Netz von privaten und öffentlichen Ladestationen zur Verfügung, wäre das Reichweitenproblem erst recht keines mehr. Außerdem läuft bereits die Grundlagenforschung für die Batterie der Zukunft. Lithium-Batterien der vierten Generation haben die zehnfache Energiedichte der aktuell besten Akkus. Elektrochemikern zufolge bräuchte ein E-Auto für 200 Kilometer Reichweite dann noch ein Batteriepaket, das nur noch 24 Kilogramm wiegt.

Es mag irrational sein, aber die meisten Autofahrer wollen nicht darüber nachdenken, wie weit ihr Auto fährt. Beim Benziner reicht eine Tankfüllung verlässlich für einige hundert Kilometer. Beim batteriebetriebenen Elektroauto weiß man es nicht so genau. Im Winter, wenn sich die Batterie schneller entlädt und zusätzlich die Heizung läuft, kann die Fahrt schneller zu Ende sein als gedacht. Eine ADAC- Umfrage ergab, dass sich nur zehn Prozent der Autofahrer mit einer Strecke bis 100 Kilometer zufrieden geben. Jeder Fünfte will 200 Kilometer weit kommen ohne Ladepause. Das schafft aber die beste Lithium-Ionen-Batterie nicht. Eine Alternative sind Fahrzeuge, deren Elektromotor von einer Brennstoffzelle mit Energie versorgt wird, deren Kraftstoff Wasserstoff ist. Mit ihnen können fast genauso lange Strecken wie mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren zurücklegt werden, ohne dabei Schadstoffe auszustoßen. Das ist Zukunftsmusik: Daimler will spätestens ab 2015 Brennstoffzellenfahrzeuge in Großserie auf den Markt bringen, Opel ebenfalls.

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