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Wirtschaft: Baudienstleister MVS auf Sanierungskurs

BERLIN (fbs).Der durch die Baukrise in Bedrängnis geratene Berliner Baudienstleister MVS will 1998 einen harten Sanierungskurs fahren.

BERLIN (fbs).Der durch die Baukrise in Bedrängnis geratene Berliner Baudienstleister MVS will 1998 einen harten Sanierungskurs fahren.Der Konzern hatte durch den Einbruch am Baumarkt 1997 einen operativen Verlust von 32,1 Mill.DM eingefahren und das Ergebnis nur durch einen Griff in die Gewinnrücklagen und den "Notverkauf" des Geschäftsbereichs Containervermietung an den US-Konzern GE Capital Modular Space zum Jahresende auf 2,6 Mill.DM retten können.Mit einem Kurs von 11,87 DM lag die Aktie am Donnerstag immer noch weit unter ihrem Ausgabepreis von 24 DM.Mit Gewinnen rechne das Unternehmen frühestens wieder im Jahr 2000, 1999 werde hoffentlich die "schwarze Null" erreicht, sagte der Vorstandsvorsitzende Sigurd Schönherr am Donnerstag vor der Hauptversammlung der MVS Miete Vertrieb Service AG in Berlin.

Finanzvorstand Eckhard Krone konnte für das erste Quartal 1998 noch keine Trendwende ausmachen: Das Vorsteuerergebnis der AG weist einen Fehlbetrag von 18 Mill.DM aus.Der Konzernumsatz lag mit 88,2 Mill.DM um zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau.Für das Gesamtjahr erwartet MVS einen Umsatz von 300 bis 400 Mill.DM (Vorjahr 514,9 Mill.DM).

Neben dem Verkauf der Containersparte setzt MVS bei der Sanierung auf die Ausdünnung des Niederlassungsnetzes.Von den verbleibenden 121 Standorten werden weitere 21 noch in diesem Jahr geschlossen.Gleichzeitig wird der Personalstand um 321 Mitarbeiter reduziert.Weitere 100 Kündigungen sind bereits ausgesprochen.Der Markt sei schneller als erwartet zusammengebrochen, rechtfertigte sich Schönherr gegenüber den Vorwürfen der Kleinaktionäre.Deren Sprecher erwägte eine Fusion als Ausweg aus der Krise und verwies auf GE, die bereits 19,5 Prozent der MVS-Anteile hielten und sich in der Vergangenheit "nie mit Minderheitsbeteiligungen begnügt" hätten.Die Hoffnungen auf eine Gesamtübernahme durch GE wollte Schönherr "nicht nähren", schloß aber Zusammenschlüsse nicht aus.Angesichts des schlechten Abschlusses verzichtet der Mehrheitseigner auf eine Dividende, die Kleinaktionäre erhalten 0,55 DM je Fünf-DM-Aktie.

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