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Wirtschaft: Bauklötze laufen bei Lego am besten

Spielwarenkonzern steigert Gewinn um 65 Prozent

Berlin – Der Name des Spielwarenkonzerns Lego setzt sich aus den dänischen Wörtern „leg godt“ zusammen, das bedeutet: „Spiel gut!“. Kinder und Jugendliche haben sich dieses Motto anscheindend zu Herzen genommen: Trotz Krise und schrumpfenden Spielzeugmarkts konnte Lego seinen Gewinn und Umsatz in der ersten Jahreshälfte stark steigern. Der Vorsteuergewinn stieg von 564 auf 927 Millionen Kronen (124,5 Millionen Euro) und verbesserte sich somit um knapp 65 Prozent. Beim Umsatz legte der Spielzeughersteller im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 4,4 Milliarden Kronen (0,6 Milliarden Euro) zu.

Konzernchef Jørgen Vig Knudstorp ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Es erfreut mich insbesondere, dass gerade die klassischen Produkte ein fortlaufend starkes Wachstum vorweisen“, sagte der Däne in der Konzernzentrale in Billund. Lego habe weltweit auf fast allen Märkten deutlich zugelegt. Besonders hoch seien die Verkäufe in Nordamerika und Mittel- und Osteuropa gewesen. Auch in Deutschland sei die Umsatzentwicklung positiv verlaufen und Lego sei weiterhin Marktführer, sagte eine Sprecherin. Auch für das zweite Halbjahr gibt sich Lego zuversichtlich.

Der Bauklotz-Hersteller hat schwere Zeiten hinter sich. Das Unternehmen hatte sich mit kostspieligen Aktivitäten wie den Legoland-Parks verzettelt, während ihm gleichzeitig der Boom elektronischer Spiele zu schaffen machte. Das hatte Millionenverluste zur Folge. Bis sich Lego wieder aufs Kerngeschäft – einfache bunte Plastikbausteine – besann, und zugleich einen Großteil seiner Produktion ins Ausland – nach Tschechien und Ungarn – verlagerte.

Heute ist Lego der Branchenprimus unter Europas Spielwarenkonzernen. Erfolge verbuchen sowohl traditionelle Serien wie auch solche, die auf Filmen wie „Batman“ und „Star Wars“ basieren. Für Januar 2010 plant Lego in Kooperation mit Disney Pixar den Vertrieb von Spielen, die auf Kino-Rennern wie „Toy Story“ basieren. Auf die positiven Zahlen des ersten Halbjahres reagierte Lego mit der Ausweitung seiner Produktionskapazitäten. Neue Anlagen entstehen in Dänemark, Ungarn und Mexiko.

Auch Hollywood ist an Lego interessiert. Warner plant einen animierten Lego-Streifen. Der Konzern hatte eine solche Kooperation in den vergangen Jahren stets abgelehnt. Andere Filme, die auf Spielzeugfiguren basieren, wie „Transformers – Die Rache“ und „G.I. Joe“ hatten an den Kinokassen jüngst dreistellige Millionenumsätze gemacht. Nicht verwunderlich, dass sich der Konzern jetzt überzeugen ließ. Auch die Dänen hoffen, sich ein großes Stück vom Kuchen abschneiden zu können. yss/AFP

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