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Wirtschaft: Bausparen: Auch ohne Hausbau interessant

Verkehrte Welt: Nach Einschätzung von Bausparkassen schließen immer mehr Bundesbürger einen Bausparvertrag ab, ohne auch nur entfernt daran zu denken, in ein paar Jahren ein eigenes Heim zu besitzen. Der Grund ist einfach: So gut wie auf einem Bausparkonto verzinst sich derzeit keine andere sichere Geldanlage.

Verkehrte Welt: Nach Einschätzung von Bausparkassen schließen immer mehr Bundesbürger einen Bausparvertrag ab, ohne auch nur entfernt daran zu denken, in ein paar Jahren ein eigenes Heim zu besitzen. Der Grund ist einfach: So gut wie auf einem Bausparkonto verzinst sich derzeit keine andere sichere Geldanlage. Bedingung dafür ist allerdings, dass der Betroffene Anspruch auf die Wohnungsbauprämie und als "Bausparer" keine Eile hat.

Dieses Bonbon des Staats schmeckt inzwischen immer mehr Bundesbürgern, nachdem die Einkommensgrenzen dafür auf 50 000 für Alleinstehende und 100 000 Mark für Verheiratete fast verdoppelt worden sind. Maßgebend ist hierfür das zu versteuernde Einkommen; der Bruttoverdienst kann wesentlich höher - bei einer Familie mit zwei Kindern etwa 120 000 Mark - sein, ohne dass man deshalb den Prämienanspruch einbüßen müsste. Dabei beträgt die Wohnungsbauprämie zehn Prozent der Einzahlungen von bis zu 1000 beziehungsweise 2000 Mark pro Jahr. Im Höchstfall also 100 beziehungsweise 200 Mark jährlich.

Arbeitnehmer mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 35 000 Mark für Alleinstehende und 70 000 Mark für Verheiratete im Jahr können außerdem vermögenswirksame Leistungen von bis zu 936 beziehungsweise 1872 Mark im Jahr und weitere zehn Prozent an Arbeitnehmersparzulage kassieren. Allerdings müssen die Sparer beachten, dass sowohl die Arbeitnehmersparzulage als auch die Wohnungsprämie bei der Auflösung des Bausparkontos ohne Bauabsichten dem Betroffenen nur dann zustehen, wenn der Vertrag mindestens sieben Jahre bestanden hatte. Das heißt: Der Renditejäger kann erst danach frei über seine Einzahlungen, die staatlichen Prämien sowie die Zinsen verfügen. Im Regelfall zahlen die Bausparkassen dann auch die Abschlussgebühr zurück. Sie beträgt im Regelfall ein Prozent der Bausparsumme.

A propos Bausparsumme: Sparer ohne Bauabsichten sollten die Bausparsumme nicht zu hoch wählen, um nach sieben Jahren von der Bausparkasse nicht die Mitteilung zu bekommen, dass der Vertrag noch nicht zuteilungsreif sei. Er kann dann zwar auch gekündigt werden, was jedoch ein verlustreiches Geschäft ist. Zum einen geht im Regelfall die Abschlussgebühr verloren, zum anderen der Bonus, den die meisten Bausparkassen denen zahlen, die ihren Vertrag auflösen, ohne ein Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Die Bausparsumme sollte deshalb nicht höher sein als das Zehnfache der jährlichen Sparrate - also bei einem Ehepaar 20 000 Mark, wenn sie 2000 Mark im Jahr einzahlen.

Nach Berechnungen der Stiftung Warentest erzielen Ehepaare in den sieben Jahren Renditen von fast sieben Prozent, wenn sie sofort 2936 Mark auf einen Bausparvertrag einzahlen (davon 936 Mark vermögenswirksame Leistungen) und danach sieben Jahre lang 245 Mark (78 Mark vermögenswirksame Leistungen eingeschlossen). Nach sieben Jahren wird der Vertrag (Bausparsumme zwischen 25 000 und 30 000 Mark) aufgelöst. Die Spitzenreiter: Quelle: 6,91 Prozent; HUK Coburg: 6,81 Prozent; BHW: 6,42 Prozent; Leonberger: 6,38 Prozent; Debeka: 6,37 Prozent; Deutsche Bank: 6,25 Prozent; Wüstenrot: 6,16 Prozent.

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