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Wirtschaft: Bauwirtschaft rutscht tiefer in die Krise

Die Bauwirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres seien 83 000 Arbeitsplätze verloren gegangen, sagte Heinz Schüssler, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, am Montag in Berlin.

Die Bauwirtschaft rutscht immer tiefer in die Krise. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres seien 83 000 Arbeitsplätze verloren gegangen, sagte Heinz Schüssler, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, am Montag in Berlin. Es seien 5,4 Prozent weniger Aufträge als im Vorjahreszeitraum eingegangen, die Umsätze seien im Januar und Februar um 6,6 Prozent geschrumpft. Der dramatische Arbeitsplatzabbau in den ersten zwei Monaten 2002 sei allerdings auch "saisonal bedingt". Für das Gesamtjahr rechnet Schüssler deshalb mit dem Wegfall von insgesamt 40 000 Stellen. Bei den Umsätzen erwartet er ein Minus von 2,5 Prozent. Die Prognose ist optimistisch, denn Schüssler geht von einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent in der zweiten Jahreshälfte aus.

Die Lage wird sich bis zum Jahr 2010 kaum entspannen, heißt es in einer im Auftrag des Verbandes erstellten Studie des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft (IWG). Der Leiter des Instituts, Meinhard Miegel, geht davon aus, dass weitere 100 000 Arbeitsplätze weg fallen könnten. Grund dafür sei einerseits die demographische Entwicklung. Wegen der stagnierenden Bevölkerungszahl würden weniger Wohnungen gebaut werden. Pläne der Bundesregierung, bis 2010 die Staatsquote von derzeit 49 auf 40 Prozent zu senken, würden zudem zur Reduzierung der öffentlichen Investitionen im Bau führen, sagte Miegel.

Dennoch rechnet das IWG mit einem Wachstum von einem bis 1,5 Prozent pro Jahr bis 2010 in der Baubranche. Chancen sieht Miegel unter anderem in der Wandlung von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft. Der steigende Bedarf an Büroräumen könnte dem Bau Impulse geben.

fw

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