zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Bayer braucht einen starken Partner

Von Maren Peters BayerChef Werner Wenning wäre gut beraten, die Suche nach einem starken Pharmapartner zu forcieren. Der Pharma- und Chemiekonzern leidet noch immer schwer an den Nachwirkungen des Lipobay-Skandals.

Von Maren Peters

BayerChef Werner Wenning wäre gut beraten, die Suche nach einem starken Pharmapartner zu forcieren. Der Pharma- und Chemiekonzern leidet noch immer schwer an den Nachwirkungen des Lipobay-Skandals. Seitdem der umsatzstarke Cholesterinsenker vor eineinhalb Jahren wegen vermeintlicher Todesfälle vom Markt zurückgezogen werden musste, steckt der Konzern tief in der Krise. Der Gewinn ist im vergangenen Jahr um fast die Hälfte eingebrochen, im letzten Quartal hat Bayer zum zweiten Mal in seiner Geschichte rote Zahlen geschrieben.

Auch darum ist Konzernchef Wenning allzu voreilig, wenn er nach einem etwas positiveren Start ins neue Jahr davon ausgeht, die Talsohle schon durchschritten zu haben. Denn für sein Hauptproblem hat der Bayer-Chef noch immer keine Lösung gefunden: Die Pharmabranche, traditionell der Kern des Konzerns, bleibt schwach. Noch ist es Wenning nicht gelungen, einen gleichwertigen Ersatz für Lipobay zu präsentieren. Und ob der neue Hoffnungsträger, die Potenzpille Levitra, hält, was Bayer verspricht, ist völlig offen. Es gibt allzu viele Unbekannte. Noch immer fehlt die Levitra-Zulassung für den wichtigen US-Markt, noch immer ist unklar, ob die neue Potenzpille überhaupt gegen Pfizers Konkurrenzpille Viagra bestehen kann. Und selbst wenn alles klappt: Die millionenschweren Schadenersatzklagen amerikanischer Lipobay-Opfer werden Bayer noch lange Zeit belasten. Wie viel Geld Wenning letztlich zahlen muss, ist zurzeit noch nicht einmal abzusehen. Aus eigener Kraft wird der Konzern es nicht schaffen, sein Verlierer-Image loszuwerden.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false