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Wirtschaft: Bayer nimmt entscheidende Hürde

Konzern hält 95 Prozent an Schering und kann Aktionäre jetzt rausdrängen

Berlin - Wenige Tage vor der außerordentlichen Hauptversammlung am kommenden Mittwoch hat die Bayer AG ihren Bestand an Schering-Aktien auf mehr als 95 Prozent erhöht. Das teilte der Schering-Käufer am Samstag mit. Damit verfügt Bayer über die nötige Mehrheit, um die verbleibenden Aktionäre in einem sogenannten Squeeze-out-Verfahren zum Verkauf ihrer Anteile zu zwingen.

Nach der Squeeze-out(„Ausquetschen“)-Regel, die Teil des Übernahmegesetzes ist, können Gesellschafter, die mindestens 95 Prozent eines Unternehmens besitzen, die restlichen Kleinaktionäre per Zwangsabfindung aus dem Unternehmen drängen.

Bayer hatte nach eigener Aussage weitere Schering-Aktien über die Börse erworben. Das erklärt den überraschenden Anstieg des Aktienkurses am Freitag, der zuvor bereits auf sehr hohem Niveau war. Schering-Papiere gingen am Freitagabend mit einem Plus von 0,87 Prozent bei 91,75 Euro aus dem Handel.

Bayer-Chef Werner Wenning erklärte, man sei erfreut über das Erreichen der 95-Prozent-Schwelle. Entscheidender nächster Schritt bleibe aber der Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung der Schering AG über den Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, über den die Aktionäre abstimmen sollen. „Er ist Voraussetzung, um die Integration von Schering umsetzen zu können“, sagte Wenning.

Nach der Übernahme, die Bayer knapp 17 Milliarden Euro kostet, will der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern 6000 Arbeitsplätze abbauen. Das sind zehn Prozent der Stellen in der fusionierten Gesundheitssparte, die künftig unter dem Namen Bayer Schering Pharma AG mit Sitz in Berlin firmieren soll. Zu Details des Stellenabbaus hat sich Bayer bisher noch nicht geäußert.pet

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