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Wirtschaft: Bayer und Schering werden nur langsam eins

Die Integration soll bis 2009 dauern

Berlin - Der Integrationsprozess der Pharma-Unternehmen Bayer und Schering wird sich noch bis 2009 hinziehen. Erst dann werde es Klarheit darüber geben, ob der Standort Berlin unter dem Strich an Bedeutung gewinnen oder verlieren werde, sagte ein Bayer-Sprecher am Freitag dem Tagesspiegel. Der bislang feststehende Stellenabbau habe für die Hauptstadt noch keine große Bedeutung. Details zu weiteren Umbaumaßnahmen gebe es jetzt noch nicht.

Am Donnerstagabend hatte Bayer erklärt, im Zuge der Übernahme des Berliner Konkurrenten seine Forschungssparte neu aufzustellen. Zwei der Forschungszentren in den USA – in Connecticut und Kalifornien – sollen geschlossen werden, 800 Beschäftigte verlieren ihre Arbeit. Für die Betroffenen seien umfassende Abfindungspakete vorgesehen, heißt es in einem internen Brief der Vorstandsmitglieder Gunnar Riemann und Marc Rubin an die Mitarbeiter, der dem Tagesspiegel vorliegt.

Die Pharma-Entwicklung soll künftig in Berlin, Wuppertal sowie in Berkeley (Kalifornien) konzentriert werden. Als künftige Schwerpunkte für Berlin nannte Bayer die Diagnostische Bildgebung, die Krebsforschung sowie die Gynäkologie. In Wuppertal werde die Kardiologieforschung angesiedelt, in Berkeley wolle man sich auf Biologika sowie auf das Blutermittel Kogenate konzentrieren. Der Umbau der Forschungssparte soll bis Mitte 2007 abgeschlossen sein.

Bislang hatte Bayer die Vertriebsorganisation für Schering-Produkte von Berlin nach Leverkusen verlagert. Im Gegenzug sollen das Bayer-Allgemeinarzt-Geschäft sowie die Europa-Vertriebseinheiten für Onkologie und Hämatologie und Kardiologie von Wuppertal beziehungsweise Leverkusen nach Berlin umziehen. Unbestätigten Meldungen zufolge gehen damit 170 Arbeitsplätze für Berlin verloren.

Bayer hatte Schering für 17 Milliarden Euro gekauft. Das neue Unternehmen Bayer Schering Pharma AG wird im Dezember ins Handelsregister eingetragen.

Die Politik in Berlin sieht keine Gefahr durch die weitere Umstrukturierung. „Wir glauben weiterhin, dass die Kooperation gute Chancen für Berlin bietet“, sagte eine Sprecherin von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei). Es gebe in der Stadt ein gutes Potenzial für das Unternehmen. brö/pet

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