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BDI-Chef: "Schlimmer als eine Heuschrecke"

BDI-Präsident Jürgen Thumann ist im Zusammenhang mit der drohenden Pleite eines seiner Unternehmen vom Betriebsrat heftig angegriffen worden. Darüber hinaus wirft ihm der Betriebsrat schwere Managementfehler vor.

Hamburg - Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) Thumann habe "schlimmer als eine Heuschrecke" agiert und die Firma "systematisch ausgeblutet", sagte der Betriebsratschef der Thumann gehörenden Spedition Dehnhardt, Peter Trapp, in einem Interview für die neue Ausgabe des "Spiegel". Thumann habe das Vermögen von der in Meinerzhagen ansässigen Firma abgezogen und sich "trotz schwerer Managementfehler nicht um die Firma gekümmert, seit 2000 auch nichts mehr investiert", sagte Trapp. Die Insolvenzverhandlungen für Dehnhardt bezeichnete der Gewerkschafter als gescheitert.

Trapp warf dem BDI-Chef vor, die 120 Lkw der Spedition vor etwa vier Jahren für 3,7 Millionen Euro an eine andere seiner Firmen überschrieben zu haben. Bei einem Durchschnittspreis von 30.000 Euro pro Laster habe er dann eine monatliche Leasinggebühr von tausend Euro verlangt, außerdem habe Dehnhardt die Reparaturen selbst tragen müssen. Die Lagerhallen der Spedition gehörten ebenfalls Thumann - dafür habe er 2,65 Euro pro Quadratmeter Miete im Monat kassiert. Wie das Hamburger Magazin weiter berichtet, wollte Thumann eine Million Euro für eine Auffanggesellschaft für die 69 Beschäftigten der Spedition zahlen. Die Belegschaft habe jedoch zusätzliche 400.000 Euro für Qualifizierungsmaßnahmen gefordert, die Thumann nicht habe zahlen wollen. (tso/AFP)

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