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Wirtschaft: Bechstein-Aktien für 2000 DM

Zeichnungsfrist der neuen Namensaktien Mitte Oktober / Börseneinführung im November BERLIN (alf)."Neue Töne an der Börse" ­ mit diesem Motto geht die Bechstein AG im November in den Berliner Freiverkehr.

Zeichnungsfrist der neuen Namensaktien Mitte Oktober / Börseneinführung im November

BERLIN (alf)."Neue Töne an der Börse" ­ mit diesem Motto geht die Bechstein AG im November in den Berliner Freiverkehr.Die Zeichnungsfrist für die Emission von 2653 neuen Aktien läuft vom 13.bis zum 24.Oktober.In dieser Zeit können Anleger Kaufaufträge für die vinkulierten Namensaktien bei allen Banken und Sparkassen erteilen; der Preis der Aktie beträgt 2000 DM bei einem Nennwert von 500 DM.Wenn mehr als fünf Aktien gekauft werden, gibt es einen kleinen Rabatt, der Preis liegt dann bei 1900 DM pro Stück.Falls deutlich mehr als 2653 Aktien geordert werden, stellen die Hauptaktionäre Frank und Karl Schulze weitere 2000 Anteilsscheine zum Verkauf.Auch nach der Zeichnung aller Aktien werden die Hauptaktionäre noch 50 Prozent der Anteile halten, sagte Bechstein-Vorstandschef Karl Schulze am Donnerstag anläßlich der Vorstellung des Verkaufsangebots.Durch die Emission erhöht sich das Grundkapital von Bechstein um bis zu 1,3 Mill.DM auf sechs Mill.DM.Von den dann ausgegebenen 12 000 Aktien werden 6000 von Privatanlegern und 6000 von Karl Schulze und dessen Sohn gehalten. Zur jüngsten Entwicklung der seit 1853 in Berlin ansässigen Pianofortefabrik C.Bechstein legte Schulze Vergleichszahlen von 1992 und 1997 vor: Vor fünf Jahren produzierte das Unternehmen mit 480 Mitarbeitern 2200 Instrumente, im laufenden Jahr werden es voraussichtlich 3000 Klaviere und Flügel sein ­ bei nur noch 170 Mitarbeitern.Bechstein war 1993 in eine schwere Krise geraten.Der Konkurs konnte damals nur durch den Verkauf des Unternehmenssitzes am Kreuzberger Moritzplatz abgewendet werden.Die Produktion wurde komplett nach Sachsen verlagert, wo heute rund 150 Personen beschäftigt sind.Erstmals werde die sächsische Tochter in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben.Für den Konzern erwartet Schulze einen Umsatz von 34 Mill.DM und dabei einen Gewinn von einer Mill.DM; im Vorjahr lag das Ergebnis bei 0,6 Mill.DM und der Umsatz bei 32,7 Mill.DM. Bechstein besteht heute aus der Sächsische Pianofortefabrik GmbH in Seifhennersdorf als Produktionsbetrieb, dem Handelsunternehmen Piano Sprenger Musikhaus GmbH in Oldenburg und dem Unternehmenssitz in Berlin.Am Moritzplatz gibt es ferner die Manufaktur für die Konzertinstrumente, die Restaurationsabteilung für alte Klaviere und Flügel sowie den Vertrieb für den Raum Berlin.Den sächsischen Produktionsstandort bezeichnete Schulze am Donnerstag als "günstigsten Flecken in Deutschland".Zum einen wegen der geringen Produktionskosten, zum anderen aufgrund der Nähe zu osteuropäischen Zulieferern.Schulze kündigte für die kommenden Monate einen Kooperationsvertrag mit einem tschechischen Instrumentehersteller an, "der deutlich über das bisher an Kooperationen vereinbarte hinausgeht".Das tschechische Unternehmen sei ein "sehr großer Hersteller für den Weltmarkt".Zu Beginn der Partnerschaft sei weder an ein Joint-venture, noch an eine Kapitalbeteiligung gedacht. Schulze betonte, daß trotz der zunehmenden Zulieferungen aus Osteuropa "der handwerkliche Teil des Instruments in unseren Händen bleibt".Bei Akustik und Spieltechnik "bleiben wir in der Pflicht".Um den Exportanteil ­ 70 Prozent der Klaviere und 50 Prozent der Flügel werden in Deutschland verkauft ­ zu erhöhen, sollen "die guten Verbindungen Richtung Polen, Rußland und Japan" ausgebaut und in China eine Kooperation angestrebt werden.

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