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Wirtschaft: Bechstein goes America

Klavierbauer gründet Vertriebsfirma in USA

Berlin - Der Berliner Klavier- und Flügelhersteller Bechstein weitet seine Geschäfte in Nordamerika aus. Mit der Gründung der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Bechstein America und der Eröffnung eines Auswahlzentrums für Instrumente in New York will die Pianofortefabrik den zweitgrößten Klavier- und Flügelmarkt der Welt in Eigenregie erschließen. „Dieses Engagement bedeutet eine nachhaltige Sicherung des Produktionsstandorts Sachsen“, sagte Karl Schulze, Vorstandsvorsitzender der Bechstein AG, dem Tagesspiegel. In Seifhennersdorf bei Zittau werden jährlich 5000 Instrumente hergestellt.

Bisher verkaufte Bechstein etwa 150 Klaviere und Flügel der Premiumklassenmarke „C. Bechstein“ und Oberklassenmarke „Bechstein Academy“ pro Jahr über den Vertriebspartner Samick Music Corp. in den USA. Mit einem jährlichen Absatz von 80 000 bis 90 000 Klavieren und Flügeln sind die Vereinigten Staaten der zweitgrößte Markt weltweit. 40 Prozent der abgesetzten Instrumente sind hochwertige Flügel. „Diese Besonderheit lässt uns auf eine Verdreifachung bis Vervierfachung des dortigen Absatzes hoffen“, sagte Schulze. Die Gründung einer eigenen Vertriebsfirma und die Eröffnung eines Auswahlzentrums seien ein erster Schritt. „Die Trennung von unserem bisherigen Vertriebspartner erfolgte dabei einvernehmlich“, sagte Schulze.

Weltweit ist China mit einem jährlichen Absatz von rund 300 000 Stück der größte Klavier- und Flügelmarkt, vor allem im Billigsegment. „Für unsere Produktreihen C. Bechstein und Bechstein Academy ist China deshalb erst in drei bis fünf Jahren ein ernst zu nehmender Markt“, sagte Schulze. Bislang verkauft Bechstein über seinen Partner Samick Korea in China 20 bis 30 hochwertige Instrumente pro Jahr, asienweit und in Ozeanien sind es etwa 300.

Manuel Köppl

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