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Piraten

© dpa

''Bedrohung für Welthandel'': Experten fordern Kampf gegen Piraten

Die Piraten vor der somalischen Küste könnten zu einer Bedrohung des Welthandels werden, warnt das britische Politikinstitut Chatham House - und verlangt die Einrichtung einer internationalen Küstenwache.

Angesichts der wachsenden Gefahr von Angriffen und der deshalb stetig steigenden Versicherungsprämien könnten Reedereien auf anderen Strecken als den Golf von Aden ausweichen, um von Asien nach Europa oder in die USA zu kommen, hieß es in einer Erklärung des britischen Thinktanks Chatham House. Die längere Route aber werde die Transportkosten und somit auch die Preise für die transportierten Güter erhöhen. Laut Chatham House wurden allein in diesem Jahr 60 Schiffe von Piraten angegriffen.

Der Golf von Aden zwischen Somalia und dem Jemen gehört zu den wichtigsten Handelsrouten der Welt. Rund 16.000 Schiffe und 30 Prozent des Öls nehmen jährlich die Route durch den Golf und den Suezkanal. Laut Chatham House sind die Piraten längst keine Gelegenheitsverbrecher mehr, vielmehr würden ihre Überfälle "immer ausgeklügelter". Für Aufsehen sorgen sie, seit sie vor einer Woche einen ukrainischen Frachter mit Panzern und Waffen auf dem Weg nach Kenia in ihre Gewalt gebrachten haben. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann eine der Geiseln getötet werde, warnte Chatham House.

Als eine Möglichkeit im Kampf gegen Piraten schlug das Institut die Einrichtung einer "international sanktionierten und verwalteten" Küstenwache für Somalia vor. Diese könne von den Vereinten Nationen oder der Afrikanischen Union betrieben und mit "auswärtigen Geldern" finanziert werden. Die Zahl der Piraten vor der somalischen Küste wird auf mehr als 1000 geschätzt - viele von ihnen sind ehemalige Mitarbeiter der somalischen Küstenwache. (feh/AFP)

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