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Wirtschaft: Begehrtes Kleingeld

Von Bernd Hops Es hat lange gedauert, bis es auch die Dresdner Bank begriffen hat: Nicht nur mit der vermögenden Kundschaft oder dem Handel an den Börsen lässt sich Geld verdienen. Auch der Kleinkunde braucht eine Bank – und ist bereit für deren Dienste zu zahlen.

Von Bernd Hops

Es hat lange gedauert, bis es auch die Dresdner Bank begriffen hat: Nicht nur mit der vermögenden Kundschaft oder dem Handel an den Börsen lässt sich Geld verdienen. Auch der Kleinkunde braucht eine Bank – und ist bereit für deren Dienste zu zahlen. Postbank und Citibank haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass der Normalverbraucher ein lohnender Kunde ist. Sie haben es sogar geschafft, den Sparkassen Kunden abzujagen. Auch für weitere Wettbewerber ist da Spielraum. Denn die Sparkassen fühlen sich noch immer häufig als Platzhirsche unangreifbar. Dabei gehören sie oft nicht zu den günstigsten Anbietern.

Gerade für die Dresdner Bank wäre das Werben um die Massen eine starke Wende. Bisher gab sich das Institut elitär – das Image vom „grünen Band der Sympathie“ aus den 80er Jahren ist schon lange Geschichte. Es wird für die Dresdner deshalb im Vergleich zu anderen Großbanken besonders schwer werden, den Normalverbraucher für sich zu gewinnen. Lohnen würde es sich trotzdem – und verspricht stabile Erträge, wie alle national und international erfolgreichen Banken zeigen. Hoffentlich wird das aber nicht schnell wieder vergessen, sobald die Börsen anziehen. Die aktuellen Geschäftszahlen der Deutschen Bank sind nämlich verführerisch. Der Gewinn kommt vor allem aus dem eigenen Wertpapierhandel. Gerade die Verlockungen des schnellen Börsengelds hatten die deutschen Großbanken – im Gegensatz zur internationalen Konkurrenz – zur Jahrtausendwende die Kleinkunden links liegen lassen. Hoffentlich schaffen sie es diesmal, beide Felder ertragreich zu beackern.

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